Es ist noch gar nicht so lange her, da musste man sich Sorgen machen um Opel. Jetzt ist die Marke wieder schick und gut im Rennen. Was hat Opel zurück auf die Überholspur gebracht?
ALEXANDER STRUCKL: Opel ist viele Jahre unter dem Wert geschlagen worden und hatte fraglos ein gröberes Imageproblem. Mit Karl-Thomas Neumann, dem neuen Konzernchef, kam die Wende. Seit er die Geschäfte führt, gibt es auch ein neues Vertrauen und den nötigen Rückenwind von General Motors. Mit Neumann ging ein regelrechter Ruck durch die gesamte Belegschaft, er hat die Marke stabil und attraktiv gebracht. Opel ist wieder da.

Die operativen Verluste in Europa sinken - aber wann wird Opel tatsächlich wieder schwarze Zahlen schreiben?
STRUCKL: Der Konzern hat das Ziel formuliert, bis 2016 den Turnaround zu schaffen und in die Profitabilität zurückzukehren. Ich zweifle nicht daran. Wir sind derzeit der einzige Volumenshersteller, der in Europa die Verkäufe steigert. Mit diesem Wachstum können wir auch den aktuellen schmerzhaften Ausfall in Russland kaschieren.

Und Österreich?
STRUCKL: Wir haben im Juli ein Plus von 7,8 Prozent geschrieben und sind auf einem Marktanteil von 7,6 Prozent unterwegs. Wir werden bis Jahresende deutlich mehr als 23.000 Autos verkaufen. Mittelfristig wollen wir mit Opel in Österreich auf 25.000 Fahrzeuge pro Jahr kommen.

Auf der Frankfurter IAA zeigt Opel die nächste Generation des wichtigsten Modells. Was kann der neue Astra?
STRUCKL: Der Astra wird ein Hit. Fit for fun, ist unser Slogan, er ist leichter und dynamischer und wird mit seinem Premium-Innenraum begeistern.

Wie schätzen Sie den österreichischen Markt ein?
STRUCKL: Gegen den allgemeinen Trend ist er seit fünf Jahren rückläufig, das sollte der Politik zu denken geben. Ich spüre ein leichtes Anziehen und rechne heuer mit 300.000 Fahrzeugen.

Geht eigentlich noch etwas ohne Rabatte?
STRUCKL: Ja, wenn die Produkte so gut sind, dass sie einen Will-haben-Effekt erzeugen. Es gilt, diese Begehrlichkeit zu schaffen.