Als "Mr. Bean" machte er in seinem Mini Englands Straßen unsicher, privat steht Hobbyrennfahrer Rowan Atkinson aber auf ganz andere Kaliber. Seit 1997 besitzt er einen McLaren F1, fährt ihn auch im Alltag, bei jedem Wetter. Rund 66.000 Kilometer hat er im Supersportwagen in 17 Jahren abgespult, größtenteils mit Fahrten zum Einkaufen und zur Schule mit den Kindern, sagte Atkinson der Autobeilage des "Daily Telegraph".

Allerdings blieben die gemeinsamen Kilometer nicht  zwischenfallsfrei: Schon 1999 und 2008 hatte er mit dem Geniestreich von Konstrukteur Gordon Murray - 627 PS, mehr als 370 km/h Spitze, 0 auf 100 in 3,4 s, und das alles ohne Regelsysteme - kleinere Blessuren eingefahren.

Schwarzer Freitag: Im August 2011 ritt Atkinson mit seinem weinroten McLaren in die Botanik aus
Schwarzer Freitag: Im August 2011 ritt Atkinson mit seinem weinroten McLaren in die Botanik aus © (c) AP (Barry Batchelor)

Anders an jenem Freitag im August 2011: Der Schauspieler stieg aufs Gas, der Supersportwagen verlor Grip, drehte sich, das Heck schlug gegen einen Baum. Der mittig sitzende 6,1-Liter-V12 von BMW wurde 18 Meter weit weggeschleudert. "Es lag nicht am Auto, es war einfach nass", sagte der Bruchpilot, der mit einem gebrochenen Schulterblatt glimpflich davongekommen war.

Teuerster Totalschaden der Geschichte

Ganz im Gegensatz zu seinem Auto. Kostenvoranschlag der Reparatur: mehr als eine Million Euro. Hunderte Stunden Handarbeit, Hightech-Materialien wie Carbon und nicht zu vergessen die Goldfolie, die im McLaren als Hitzeschutz dient, schlugen zu Buche. Um den Wagen wieder in fabriksneuen Zustand zu versetzen, musste McLaren sogar Mitarbeiter reaktivieren, die bereits im Ruhestand waren.

Beim Fachsimpeln mit Stirling Moss: Rowan Atkinson nimmt regelmäßig als Hobbypilot mit historischen Sportwagen an Rennen teil
Beim Fachsimpeln mit Stirling Moss: Rowan Atkinson nimmt regelmäßig als Hobbypilot mit historischen Sportwagen an Rennen teil © (c) GEPA Pictures

Ein astreiner Totalschaden, möchte man meinen. Hätte der Supersportwagen seinen Wert in den letzten Jahren nicht vervielfacht. Also bezahlte die Versicherung zähneknirschend die Rekordreparatur. 2013 konnte Rowan Atkinson nach 16 Monaten wieder im F1 Platz nehmen und beteuerte: "Jetzt möchte ich ihn fahren, bis er 160.000 km drauf hat."

Nun gab der Schauspieler bekannt, dass er sich von seinem Liebling trennen möchte. "Der Wagen ist inzwischen so wertvoll geworden. Es ist Zeit, dass ein anderer damit Spaß hat." Die Sportskanone könnte beim Londoner Luxushändler Taylor and Crawley bis zu 10 Millionen Pfund (13 Mio Euro) bringen, wird gemunkelt.