Das war es also: Sebastian Prödl wird Werder Bremen verlassen. Das teilte der Steirer auf seiner Facebook-Seite mit. Wohin die Reise gehen wird, ist noch offen. Er verabschiedete sich von den Fans . . .

"Liebe Werder-Fans!
Nach einer langen Phase des Nachdenkens, in der ich oft hin- und her gerissen war, habe ich jetzt für mich eine Entscheidung getroffen: Ich werde Werder Bremen nach sieben Jahren am Saisonende verlassen und eine neue Herausforderung annehmen.
Um mich bei euch für die großartige Unterstützung zu bedanken und euch auch zu zeigen, wie wichtig ihr mir seid, möchte ich euch von meiner Entscheidung informieren, bevor es die Medien verbreiten. Das ist für mich eine Frage des großen Respekts vor euch und ihr verdient es, persönlich von mir darüber zu erfahren. Ihr seid ein ganz wichtiger Teil des Vereins und immer zu uns Spielern gestanden, auch wenn es einmal sehr schlecht gelaufen ist. 

Die Facebook-Seite von Sebastian Prödl
Die Facebook-Seite von Sebastian Prödl © kk


Es ist in den letzten Monaten in meinem Fall viel falsch berichtet und dazu gedichtet worden. Daher ist es mir ein großes Anliegen, Klarheit zu schaffen und meine Zeit bei Werder sauber abzuschließen.
Ich darf auf viele gewonnene Schlachten, aber auch auf negative Erlebnisse zurückblicken. Was mir immer in Erinnerung bleiben wird, seid ihr Fans. Ihr habt uns oft Kraft und Rückhalt gegeben und mit eurer Aktion Allez Grün das nötige Selbstvertrauen geschenkt, als wir mit dem Rücken zur Wand standen. Dass eine ganze Stadt hinter dem Verein steht und die Fans auch nach schlimmen Niederlagen so positiv bleiben, ist einmalig in der Bundesliga. Daher werde ich immer sehr dankbar und stolz sein, dass ich für so einen Verein spielen durfte.
Ich habe bisher fast mein gesamtes Profi-Leben bei Werder verbracht und hoffe, dass ich auch dem Verein einiges geben konnte. Dank dem Zuspruch vom Verein und von den Fans bin ich nach einigen schweren Verletzungen sehr schnell wieder zurück gekommen. Das Kopftor in Hannover zum Klassenerhalt direkt vor den Werder-Fans oder mein Tor im 1. Spiel nach meinen schweren Gesichtsverletzungen waren sicher zwei der emotionalsten Momente. Das vergesse ich nie und hat mich als Fußballer und als Mensch geprägt.

Gerne denke ich auch an die beiden Endspiele in meinem 1. Werder-Jahr in Istanbul und Berlin gegen Shaktar Donetzk und Leverkusen zurück, als wir den bisher letzten Titel nach Bremen holen konnten. Oder an das historische 5:2 in München gegen die Bayern.
Mittlerweile ist Bremen zu meiner Heimat geworden und es wird mir sehr schwer fallen, von hier wegzuziehen. Am Anfang habe ich einige Monate gebraucht, um mich an die Mentalität zu gewöhnen, aber dann habe ich die direkte Art, die versteckte Herzlichkeit und den besonderen Humor der Bremer lieben gelernt. Werder ist mir längst ans Herz gewachsen und ich werde immer mit einem Auge nach Bremen schauen.
Ich wünsche Werder Bremen alles Gute für die Zukunft und bin überzeugt, dass es weiter aufwärts gehen wird.

Dankeschön für alles und auf Wiedersehen,

Euer Basti"

Amtlich! Sebastian Prödl verlässt Werder zum Saisonende. #ByebyeBasti

— BILD Werder Bremen (@BILD_Werder) 12. Mai 2015