Sebastian Kurz bricht heute um 7 Uhr früh nach Europa auf. Auch diesmal nimmt er eine Linienmaschine und sitzt wahrscheinlich wieder in der Economy-Class. Dass seine erste Auslandsreise ausgerechnet  nach Brüssel führt, ist reiner Zufall. Am Abend beginnt der traditionelle Herbstgipfel der EU, im Vorfeld treffen jeweils die eigenen Parteifreunde zusammen: Christian Kern und seine sozialdemokratische Parteienfamilien, Kurz und seine konservativen und christdemokratischen Parteifreunde, darunter Angela Merkel, Jean-Claude Juncker, Donald Tusk.

Kurz wird wohl im Kreis seiner Parteifreunde die Befürchtung zu zerstreuen versuchen, dass Österreich, sollte er Kanzler und Chef einer allfälligen schwarzblauen Koalition werden, nicht ins Lager der Europaskeptiker abdriftet. Im Jahr 2000 richtete sich die Skepsis ausschließlich gegen die Haider-FPÖ, diesmal treibt EU-Befürworter die Sorge um, dass im Sog des Kurz’schen Triumph auch andere Mitte-Rechts-Parteien auf Distanz zu Brüssel gehen.

Ich begleite Kurz nach Brüssel.