Die Medienbehörde prüft nun die Kooperation der Privatsender Puls 4, ATV, Servus TV und Schau TV am vergangenen Wahlsonntag, und zwar im Hinblick auf eine mögliche Verletzung der Auflagen für die Übernahme von ATV im Frühling. Es bestehe ein "Anfangsverdacht", sagte der Sprecher der KommAustria am Donnerstag auf APA-Anfrage. Die Prüfung werde allerdings "umfänglich" und daher eine Zeit dauern.

"Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass das alles beanstandungsfrei abgelaufen ist", so der Sprecher. "Wir gehen da sehr in die tiefere Prüfung. Das nimmt viel Zeit in Anspruch. Wir sind, wenn Sie so wollen, in der Beweisaufnahme." Dann gelte es auch, sich mit den anderen Amtsparteien im Verfahren - der Bundeswettbewerbsbehörde und dem Kartellanwalt - abzustimmen. Eine drohende Konsequenz wäre, dass der Kartellanwalt ein Verfahren einleitet, heißt in der Medienbehörde.

Der Hintergrund: Mit der Übernahme von ATV durch ProSiebenSat.1Puls 4 im Frühling waren Auflagen verbunden. Eine schreibt vor, dass die beiden Sender weiterhin eigenständige Nachrichten haben müssen. Dass man mit der gemeinsamen Wahlberichterstattung dagegen verstoßen habe, hat die Sendergruppe wiederholt zurückgewiesen.