Der einst ÖVP-nahe und dann zur SPÖ übergelaufene PR-Berater Peter Puller erhebt schwere Anschuldigungen gegen die ÖVP. Kurz-Pressesprecher Gerald Fleischmann habe ihm 100.000 Euro angeboten, um Informationen über die Aktivitäten von Tal Silberstein zu erfahren. Eine SMS belege das unmoralische Angebot.

Stimmt nicht, heißt es in der ÖVP. Nach Informationen der Kleinen Zeitung kam es im Sommer tatsächlich zu mehreren Treffen und telefonischen Kontakten. Puller und Fleischmann kennen sich bestens und haben jahrelang eng zusammengearbeitet, Fleischmann als Chef der Presseabteilung in der ÖVP-Zentrale, Puller als ÖVP-Chefredakteur. Fleischmann wollte von Puller wissen, ob Gerüchte stimmen würden, dass er für die SPÖ und Silberstein arbeite. Das habe dieser stets dementiert. Auch habe er bei Puller nachgefragt, was er von Silbersteins Aktivitäten wisse. Puller meinte, er wisse dazu nichts.

In dem Zusammenhang sei die Idee aufgetaucht, den langjährigen Ex-ÖVP-Mitarbeiter Puller als PR-Berater für die ÖVP zu rekrutieren. Puller habe gemeint, sein Honorar belaufe sich auf 2000 bis 3000 Euro. Am 19. Juli verschickte Fleischmann eine SMS mit dem Inhalt: "Vielleicht weißt du schon was und wir können gleich über Honorar für PR reden." Von 100.000 Euro ist darin nicht die Rede. Nach dem Urlaub kontaktiere Fleischmann Puller neuerlich. "Hi, Peter, kommende Woche mal Zeit?", heißt es am 13. August. Die Zusammenarbeit kam nicht zustande.