Dass es innerhalb der SPÖ letzte Woche zu hitzigen Debatten über den  Wahlkampf und die Ausrichtung der Partei gekommen ist, darüber berichtete die Kleine Zeitung am Sonntag ausführlich in der Printausgabe. "Die letzten Wochen verliefen nicht optimal", erklärte ein ranghoher Parteifunktionär. Die Positionierung gegenüber dem neuen ÖVP-Chef Sebastian Kurz, dessen Einsetzung von Wolfgang Brandstetter als Vizekanzler sowie die Haltung zu Rotblau war Anlass für lautstarke Auseinandersetzungen. Die Front verlief zwischen dem Kanzleramt mit Christian Kern und Thomas Drozda sowie der Parteizentrale unter Georg Niedermühlbichler.

Einem Bericht der Tageszeitung "Die Presse" zufolge soll es bei dem Disput  zwischen Mitarbeitern des Bundeskanzleramts und der Parteizentrale nicht nur zu hitzigen Wortgefechten, sondern sogar zu Rempeleien und Tätlichkeiten gekommen sein. Der Vorfall wurde der Kleinen Zeitung gegenüber in der Zwischenzeit indirekt bestätigt. Mittlerweile sei es zu einer Aussöhnung gekommen. Man habe sich entschuldigt, "die Sache ist erledigt".

Hintergrund sollen die Meinungsverschiedenheiten über eine Wahlkampfstrategie in Bezug auf den neuen ÖVP-Chef Sebastian Kurz, über eine mögliche Kooperation mit der FPÖ sowie über die interne Kommunikation gewesen sein.