US-Präsident Donald Trump hat seine Asienreise mit einem Besuch in Südkorea fortgesetzt. Nach einem Besuch in Japan landete Trump am Dienstag mit der Präsidentenmaschine Air Force One auf dem US-Militärstützpunkt Osan nahe der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Bei den Beratungen mit Präsident Moon Jae-in dürfte der Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm im Mittelpunkt stehen.

Heikle Station der Asien-Reise

Vor dem Hintergrund der schwelenden Krise mit Nordkorea ist dieser Staatsbesuch eine besonders heikle Station seiner Asienreise. Von Tokio aus hatte Trump erneut deutliche Warnungen an die Führung in Pjöngjang gerichtet. "Die Ära der strategischen Geduld ist zu Ende", sagte der Präsident nach einem Treffen mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe. Vor dem Abflug schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter, er bereite sich nun auf das Treffen mit Präsident Moon vor, den er als "feinen Herr" bezeichnete. "Wir werden alles klären!", fügte Trump hinzu.

Angesichts der nuklearen Bedrohung aus Nordkorea erhofft sich die Regierung in Seoul eine Bekräftigung der Allianz mit Washington. Geplant ist auch eine Rede des US-Präsidenten vor der Nationalversammlung in Seoul. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wird Trump während seines zweitägigen Aufenthalts nicht die Demilitarisierte Zone (DMZ) besuchen, die Süd- und Nordkorea trennt. Am Mittwoch will der US-Präsident eine Rede vor dem südkoreanischen Parlament halten.

Die Rhetorik zwischen Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un hatte sich seit Trumps Amtsantritt immer weiter verschärft. Trump drohte Nordkorea mit "Feuer und Zorn", Nordkorea meldete einen weiteren Atombombentest.

Zu Beginn seiner knapp zweiwöchigen Asienreise hatte Trump dann jedoch Dialogbereitschaft gezeigt. "Ich denke, sich mit jemandem hinzusetzen ist keine schlechte Sache", sagte Trump mit Blick auf ein mögliches Treffen mit Kim. Er treffe sich mit vielen Menschen, sagte er mit Verweis auch auf die zahlreichen Treffen mit asiatischen Staats- und Regierungschefs während seiner Reise.

Der Nordkorea-Konflikt dürfte auch bei den nächsten Stationen von Trumps Asienreise die Gespräche dominieren. Weitere Stationen sind China, Vietnam und die Philippinen.