Nach wochenlanger Zurückgezogenheit hat sich die US-Präsidentengattin Melania Trump erstmals wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Anlässlich der ersten Rede ihres Mannes Donald Trump zur Lage der Nation betrat die 47-Jährige First Lady am Dienstagabend (Ortszeit) lächelnd und winkend den Kongress in Washington, wo sie mit langem und freundlichem Applaus begrüßt wurde.

Trump erschien im weißen Hosenanzug im Kongress. Sie war somit ähnlich gekleidet wie zahlreiche Frauen, die im Vorjahr bei Trumps Rede ganz in Weiß gekleidet waren , um an die Suffragetten-Bewegung Anfang des 20. Jahrhunderts zu erinnern. Damals protestierten Frauen in weißer Kleidung für ein flächendeckendes Frauenwahlrecht.

Es war der erste öffentliche Auftritt Melanias seit einem Bericht des "Wall Street Journal" über einen angeblichen Seitensprung Trumps und ein Schweigegeld, das Trumps Anwälte der Pornodarstellerin Stephanie Clifford alias "Stormy Daniels" gezahlt haben soll. Kurz darauf hatte Melania Trump ihre Reise zum Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos abgesagt. Sie ließ ihren Ehemann allein fliegen - und heizte die Washingtoner Gerüchteküche an.

Schweigegeld

Laut "Wall Street Journal" sollen einen Monat vor der Präsidentschaftswahl 2016 130.000 Dollar (104.661,46 Euro) geflossen sein. Trump und Clifford sollen sich laut den privaten Erzählungen des Pornostars 2006 am Rande eines Golfturniers sehr nah gekommen sein - zu dem Zeitpunkt war der Immobilienmilliardär bereits ein Jahr mit seiner Frau Melania verheiratet.

Daniels sollte pikanterweise noch am Dienstagabend (Ortszeit) in der Talkshow "Jimmy Kimmel Live" des US-Fernsehsenders ABC auftreten. "Entspanne mich vor der großen Nacht", schrieb Daniels im Kurzbotschaftendienst Instagram. Es war unklar, ob sie Trumps Rede zur Lage der Nation oder ihren Auftritt bei Kimmel meinte.

Nicht im Auto des Präsidenten

Im Kongress winkten Melania und Donald Trump sich kurz zu, bevor dieser zu seiner 80-minütigen State of the Union-Rede anhob. Entgegen der Tradition war Melania alleine zum Kapitol gefahren und nicht in der Präsidentenlimousine mitgefahren. Nach dem Ende der Rede verließ sie das Gebäude auch wieder allein - lediglich eskortiert von einem Offizier.