Der amtierende Landeshauptmann Günther Platter (63, geboren am 7. Juni 1954 in Zams) führt nach dem Urnengang 2013 die Volkspartei abermals in die Landtagswahl.

Platter wurde am 7. Juni 1954 in Zams bei Landeck geboren. 1969 begann er eine Buchdruckerlehre, die er vier Jahre später mit der Gesellenprüfung abschloss. Zwei Jahre lang übte Platter den Beruf des Buchdruckers aus, ehe er 1976 seine Tätigkeit als Exekutivbeamter aufnahm, die er bis 1994 ausübte. 1978 heiratete Platter, der Ehe entstammen zwei, mittlerweile erwachsene Söhne.

Seinen Karriere als Politiker startete Platter 1986 als ÖVP-Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde Zams, deren Bürgermeisteramt er von 1989 bis 2000 bekleidete. 1994 zog er für die Volkspartei in den Nationalrat ein. Als er im Jahr 2000 in Tirol Landesrat u.a. für Schule, Sport und Kultur wurde, legte er sein Mandat zurück.

Sprungbrett Wien

Zwischen 1994 und 2000 saß Platter im Parlament in Wien. 2003 folgte mit seiner Berufung als Verteidigungsminister in das Kabinett "Schüssel II" ein neuerlicher Wechsel nach Wien. Zuvor war er in einer Kampfabstimmung um die mögliche Nachfolge als Parteichef von LH Wendelin Weingartner dem damaligen Innsbrucker Bürgermeister Herwig van Staa unterlegen.

Nach der Nationalratswahl 2006 wurde Platter Innenminister im Kabinett des damaligen SPÖ-Bundeskanzlers Alfred Gusenbauer - ehe er 2008 nach Tirol zurückkehrte und LH Herwig van Staa beerbte, nachdem die ÖVP über neun Prozentpunkte bei der Landtagswahl verloren hatte.

Bei seiner ersten Wahl im Jahr 2013, bei der inklusive ÖVP elf Listen antraten, verlor die Volkspartei zwar leicht an Stimmen, die Mandate konnten aber gehalten werden. Die ÖVP ging daraufhin statt mit den Sozialdemokraten mit den Grünen in eine Koalitionsregierung.

Beim kommenden Urnengang ist Plattes Ausgangsposition allein schon dadurch eine komfortablere, dass weniger Listen antreten - und speziell die bürgerliche Konkurrenz mit dem Scheitern der Liste  "Vorwärts" weniger wurde. Platter ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne.

Der Zweitlängste im Amt

Wenn die Tiroler am 25. Februar zu den Urnen schreiten, dann stehen die Chancen also gut, dass dabei die Weichen für eine dritte Amtsperiode des gelernten Buchdruckers und Gendarmen als Landeshauptmann gestellt werden. Der 63-Jährige, der bald zehn Jahre im Amt ist, kann sich ohnedies bereits seit Sommer mit dem Titel des am zweitlängsten amtierenden Tiroler Landeschefs schmücken.

Im August überrundete Platter seinen Vor-Vorgänger Wendelin Weingartner. Platz eins in den Annalen der Tiroler Landeshauptleute bleibt mit dem legendären Landeschef Eduard Wallnöfer, der das Bundesland von 1963 bis 1987 regierte, aber wohl unerreichbar. Innerhalb der aktuellen Riege der ÖVP-Landeshauptleute ist Platter mit seinen 9,6 Jahren Amtsdauer immerhin mittlerweile der erfahrenste.

Kein Nachfolger in Sicht

Die erste Periode als Landeshauptmann war mit der Wohnungs-und Jagdausflugsaffäre rund um Finanzlandesrat Christian Switak oder die auch außerhalb Österreichs für Schlagzeilen sorgende Begrüßung von Teamspieler David Alaba ("How do you do?") eine durchwachsene.

Seit 2013 sitzt der 63-Jährige, der sich selber eher als "Arbeiter denn Showmaster" bezeichnet, sicher im Sattel. Die schwarz-grüne Regierungspolitik läuft ruhig, unaufgeregt, pragmatisch - und: "ohne Streit sowie ohne Schlagzeilen zu produzieren", wie Platter stets betont. Seine Landespartei hat der 63-Jährige im Griff. Potenziell gefährliche Nachfolger sind weit und breit nicht in Sicht.