Elisabeth Blanik will mit ihrer traditionell brustschwachen SPÖ die Wende einleiten. Die gelernte Architektin, immer wieder einmal für höhere Weihen in der Partei gehandelt, übernahm die Partei 2016 in einer schwierigen Situation.

Die 51-Jährige, die 2011 den Bürgermeistersessel von Johannes Hibler (ÖVP) in Lienz eroberte und diesen 2016 souverän verteidigte, ist die erste Frau an der Spitze der Tiroler SPÖ. Seit 2003 im Landtag, gilt sie als fleißige, rhetorisch und fachlich versierte sowie mitunter angriffige Mandatarin.

Nach der Niederlage 2013 - die SPÖ rutschte noch weiter ab auf nur mehr 13,7 Prozent - trat sie parteiintern als kritische Stimme in Erscheinung und forderte den Rückzug von Spitzenkandidat Gerhard Reheis als Klubobmann. Heuer hofft die SPÖ darauf, dass Schwarz-Blau im Bund rote Wähler in Tirol mobilisiert.

Ob Blanik ihre Partei taktisch vorzeitig aus dem Spiel genommen hat damit, dass sie wiederholt eine Zusammenarbeit mit der VP ausschloss, sollte sich nicht sehr viel tun, wird sich nach dem 25. Februar zeigen. Privat lebt die am 30. Jänner 1966 in Lienz geborene Mutter zweier Kinder in einer Lebensgemeinschaft. Den Beruf als Architektin hat sie - nach dem Studium an der TU Wien - viele Jahre ausgeübt.

Für die SPÖ geht es bei der Tiroler Landtagswahl in erster Linie darum, die Trendumkehr einzuläuten und den historischen Tiefstand  hinter sich zu lassen. Bei den beiden vergangenen Landtagswahlen (2008 und 2013) gab es für die Roten im "heiligen Land" jedenfalls nicht viel zu lachen. 2008 hatten die Sozialdemokraten satte 10,39 Prozentpunkte gegenüber 2003 (25,85 Prozent) verloren und waren mit 15,46 Prozent auf dem dritten Platz hinter der damals erstmalig angetretenen Liste Fritz gelandet. Gleichzeitig büßte man vier der vormals neun Mandate ein.

Als Trostpflaster winkte 2008 noch die Regierungsbank: Unter dem damaligen Vorsitzenden Hannes Gschwentner einigten sich die Sozialdemokraten innerhalb weniger Wochen erneut auf eine Zusammenarbeit mit der Volkspartei. Die VP-SP-Regierung wurde hämisch als "Koalition der Verlierer" tituliert, da auch die Volkspartei ein sattes Minus (-9,39 Punkte) eingefahren hatte.

Im Jahr 2013 kam es für die SPÖ in Tirol dann noch dicker: Nicht nur, dass die Partei abermals ein Minus einfuhr und mit 13,72 Prozent auf den vorläufigen Tiefstand rutschte, war auch die Regierungsbank futsch. Denn die Volkspartei zimmerte unter Landeshauptmann Günther Platter eine Koalition mit den Grünen.

Die folgenden Jahre waren von Querelen geprägt. Im Oktober 2016 übernahm schließlich Blanik das Zepter. Die Lienzer Bürgermeisterin legte sich zwar wiederholt mehr oder weniger auf die Oppositionsrolle fest, betonte aber gleichzeitig, sich bei einem "satten Votum" Gesprächen über eine rote Regierungsbeteiligung nicht zu verschließen.