Am Tag vor der Präsidentenwahl in Russland ist die Polizei in mehreren Städten gegen Regierungsgegner vorgegangen. In Tula, Pensa, Stawropol, Tjumen und Nowokusnezk wurden am Samstag Büros der Bewegung von Alexej Nawalny durchsucht, der zu einem Boykott der Wahl aufgerufen hat. Mehrere Aktivisten seien festgenommen worden, schrieb Nawalny auf Twitter.

In St. Petersburg wurden nach seinen Angaben mehrere junge Leute festgenommen, die in seinem Namen die Wahl am Sonntag beobachten sollten. Bei der Abstimmung steuert Langzeitmachthaber Wladimir Putin eine vierte Amtszeit bis 2024 an. Anderen handverlesenen Kandidaten werden keine Chancen eingeräumt. Allerdings fürchtet der Kreml eine niedrige Beteiligung, die das Vertrauensvotum für Putin weniger überzeugend ausfallen lassen könnte.

Auch das Bürgerrechtsportal OVD-Info berichtete am Samstag von zahlreichen Festnahmen bei diversen Oppositionsgruppen. In Moskau sei ein Aktivist in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Er hatte mit einem Plakat "Macht Putin zum Kaiser!" demonstriert.