Russland hat sich von den Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump gegen Nordkorea und den Iran abgegrenzt. "Wir wollen niemanden dämonisieren, und wir versuchen immer zu verstehen, was der Kern des Problems ist", sagte Außenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson in der Nacht auf Mittwoch in New York.

"Wenn wir einfach nur verurteilen und drohen, dann machen wir uns wahrscheinlich jene zum Feind, auf die wir Einfluss ausüben wollen", sagte er dem Ministerium in Moskau zufolge. Russland ziehe es vor, mit allen Parteien im Gespräch zu bleiben.

US-Präsident Donald Trump hat im Konflikt um das nordkoreanische Raketenprogramm mit dem massiven Einsatz des US-Militärs gedroht. Die USA würden das asiatische Land "völlig zerstören", wenn Pjöngjang nicht nachgebe, warnte Trump am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York. Die nordkoreanische Regierung verurteilte er als "verkommenes Regime".

"Die Denuklearisierung ist der einzige gangbare Weg", sagte Trump. "Die USA sind ein Land von großer Stärke und Geduld", sagte Trump. Wenn die USA aber gezwungen würden, müssten sie Nordkorea zerstören. "Der Raketenmann ist auf einem selbstmörderischen Weg", sagte der US-Präsident in Bezug auf den nordkoreanischen Führer Kim Jong-Un.

Iran ist ein Schurkenstaat

Auch den Iran hat Trump scharf attackiert. Der Iran sei ein wirtschaftlich ausgelaugter Schurkenstaat und exportiere vor allem Gewalt, sagte Trump am Dienstag in der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York. Man könne dieses mörderische Regime nicht so weitermachen lassen.

Iran müsse endlich die Rechte seiner Nachbarn akzeptieren und sich konsequent gegen jede Form von Terrorismus stellen. Es gebe im Iran viele Menschen guten Willens, die einen Wechsel wollten. Sie müssten endlich gehört werden.

Das internationale Atomabkommen mit dem Iran bezeichnete Trump erneut als einen der schlechtesten Verträge, die jemals abgeschlossen worden seien. Das Abkommen sei eine Erniedrigung für die USA.

Attacke gegen Assad

Trump nutzte seine Rede auch, um den syrischen Machthaber Bashar al-Assad zu kritisieren. Den USA sei daran gelegen, die Lage in dem Bürgerkriegsland zu deeskalieren.

Außerdem rief Trump zu einer vollständigen Wiederherstellung der Demokratie und der politischen Freiheit in Venezuela auf. Trump sagte am Dienstag in der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York, das Regime von Präsident Nicolas Maduro lasse die Menschen in Venezuela verhungern.

"Das Problem in Venezuela ist nicht, dass der Sozialismus nur dürftig umgesetzt worden wäre, sondern dass er überzeugt umgesetzt worden ist." Die Regierung Venezuelas habe ein prosperierendes Land ruiniert. "Die Situation ist völlig inakzeptabel. Wir können nicht danebenstehen und zusehen", sagte er.