Nach dem Verfassungs-Referendum in der Türkei gingen Österreichs Politiker bereits auf Distanz zur Türkei. Man habe gezeigt, dass man "weit weg" vom Weg nach Europa sei, sagte Kanzler Christian Kern vor zwei Wochen. Für ihn war damit klar, dass die Vorbeitrittshilfen der EU an die Türkei "hinfällig" sind, sagte Kern bereits damals. Nun legte er im "Kurier" nach. Man solle die 4,5 Milliarden Euro, die unter diesem Titel zwischen 2014 und 2020 gezahlt werden sollen, einfrieren. "Es geht um die Glaubwürdigkeit der EU und um einen verantwortungsvollen Umgang mit ihrem Budget."

Eine Kooperation mit der Türkei müsse man aber dennoch anstreben. "Der Westen kann sich keinen failed state Türkei leisten", so Kern, der auf fallende Wirtschaftsindikatoren und steigende Arbeitslosigkeit und Inflation verwies.