Als Politiker ist Arnold Schwarzenegger seit seinem Abgang als Gouverneur von Kalifornien eigentlich Pensionist. Doch ganz kann er seine Leidenschaft nicht sein lassen - wie auch seine Streitigkeiten mit Donald Trump zeigen.

Auch dass er immer schon seine Schwierigkeiten mit den strikten Abgrenzungen zwischen Republikanern und Demokraten hatte, erklärte er erst vor wenigen Wochen in einem Interview mit der Presse. "Mein Umweltengagement galt vor allem nicht als republikanisch. Es hieß, wenn du dich so sehr um die Umwelt kümmerst, dann kannst du kein echter Republikaner sein, dann nennst du dich nur so. Für mich blieb auch nicht nachvollziehbar, dass nicht jeder krankenversichert war. Als ich in Kalifornien eine Gesundheitsreform einleitete, hieß es gleich: Der klingt wie ein US-Demokrat, vielleicht hatte Teddy Kennedy zu viel Einfluss auf ihn", erzählte er damals. Nun legt sich der gebürtige Steirer aber gleich mit den Grundsätzen des politischen Systems Amerikas an.

Schwarzenegger will eine Unsitte des amerikanischen Systems abschaffen, das Gerrymandering. Dieser Fachterminus aus der Politikwissenschaft bezeichnet die Manipulation von Wahlbezirksgrenzen in einem Mehrheitswahlsystem. Einfacher gesagt: In den letzten Jahrzehnten haben sich Amerikas Politiker ihre Wahlbezirksgrenzen so gezogen, dass lediglich noch 29 von 435 Sitzen im US-Kongress tatsächlich noch umkämpft sind. Die übrigen Sitze im Kongress gelten gewissermaßen als Erbpachten der Demokraten beziehungsweise Republikaner.2008 setzte Schwarzenegger in Kalifornien erstmals durch, dass die Wahlbezirke von einer unabhängigen Kommission und nicht von den Politikern gezogen wurden. Die Folge: Rund ein Viertel der Abgeordneten bewarb sich nicht einmal um eine Wiederwahl, vier von 53 Sitzen wanderen von einer Partei zur jeweils anderen. "Plötzlich mussten die Kongressabgeordneten um ihre Jobs kämpfen und brachten mehr Leistung", sagt Schwarzenegger.  Auch rückten viele von ihren Extrempositionen ab und wandten sich in die politische Mitte - weil sie sich plötzlich für alle Wähler in ihren Wahlbezirken verantwortlich fühlten.

Erste Teilerfolge vor Gericht

Mittlerweile gibt es bereits auch Teilerfolge zu verzeichnen. Das amerikanische Höchstgericht hat entschieden, dass die Kommission in Kalifornien ein zulässiger Weg sei. In den Bundesstaaten Wisconsin und North Carolina stehen Gerichtsentscheide über die Zeichnung der Wahlbezirke an.

Nun hofft Schwarzenegger nicht nur auf Spenden für eine Kampagne, sondern auch auf entsprechend viel Mitwirken der Bevölkerung. "Die Suffragetten und das Ende der Apartheid hatten ihren Ursprung auch nicht in den Machtzentren."