Die Party schlechthin am niederösterreichischen Wahlabend stieg im Cityhotel St. Pölten. Mehr als 1.000 Gäste feierten bis in die Morgenstunden den Erfolg der ÖVP unter Johanna Mikl-Leitner. Die eindrucksvoll bestätigte Landeshauptfrau wurde mit wiederholten "Hanni, Hanni, Hanni"-Sprechchören bejubelt, geherzt und gebusselt.

Mit der Volkspartei Niederösterreich freuten sich in St. Pölten u.a. Bundeskanzler Sebastian Kurz, Staatssekretärin Karoline Edtstadler, der Klubobmann im Parlament, August Wöginger, sowie Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll. Ebenfalls gesehen wurden Flughafen-Vorstandsdirektor Günther Ofner und Landespolizeidirektor Konrad Kogler. "Die wilden Kaiser" sorgten für die musikalische Umrahmung der "Party für Hanni".

"Ein wundervoller Erfolg"

Etwas gedämpft feierten die Freiheitlichen am Sonntag ihr Wahlergebnis nach der Landtagswahl in Niederösterreich. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wollte sich das Abschneiden seiner Partei bei der blauen Wahlparty im Gasthaus Fasslboden in St. Pölten aber nicht schlechtreden lassen. "Ein wundervoller großer Erfolg", meinte Strache.

Man habe das zweitbeste Ergebnis erzielt und die Mandate verdoppelt. Beim bisher besten Ergebnis 1998 sei die FPÖ auf Bundesebene in Opposition gewesen, heute sei man in der Regierung. "Wir sind heute der große Wahlgewinner", sagte Strache. "Andere Parteien würden sich wünschen, sieben Prozent zuzulegen." Und dies trotz einer "Schmutzkübelkampagne" gegen den FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer. Dieser war in den vergangenen Tagen wegen der NS-Liedgut-Affäre seiner Burschenschaft Germania zunehmend in Bedrängnis geraten.

Entschuldigung gefordert

Medien und politische Gegner - auch die ÖVP im Land - hätten dabei "unredlich" agiert, so Strache. Man habe versucht, "Udo Landbauer mit Schmutz zu bewerfen". Die Bevölkerung habe das aber durchschaut. Kritik übte Strache an Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der Landbauers Rücktritt gefordert hatte, und an Landeshauptfrau und ÖVP-Spitzenkandidatin Johanna Mikl-Leitner, die eine Zusammenarbeit mit Landbauer ausgeschlossen hatte. "Vor einer Wahl ist der Bundespräsident mit solchen politischen Aussagen fehl am Platz", meinte Strache. Und in Richtung Mikl-Leitner meinte Strache, "jemanden, der keine Schuld trägt, einen Tag vor der Wahl auszuschließen, ist nicht gut. Mikl-Leitner sollte sich bei Landbauer entschuldigen."

Beratungen im kleinsten Kreis

Wie es in der niederösterreichischen FPÖ weiter geht, besprachen Strache, Landbauer, Landesparteichef Walter Rosenkranz und FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky dann in kleiner Runde im Innenhof des Fasslboden. Schon davor gab Strache die Devise für die Nominierung des künftigen FPÖ-Landesrats aus: "Die ÖVP kann ihre Personalentscheidungen selbst treffen, die ÖVP trifft aber nicht die Personalentscheidungen der FPÖ."

V wie Victory

Die Sozialdemokraten und ihr Spitzenkandidat Franz Schnabl feierten ihr Plus bei der Landtagswahl in der SPÖ-Zentrale in St. Pölten. Mit dabei auch SPÖ-Chef Christian Kern, der gemeinsam mit Schnabl das von den roten Wahlplakaten bekannte Victory-Zeichen in die Kameras hielt.

Grüner Freudentanz

Die Grünen zelebrierten ihren Wiedereinzug in den Landtag in der Halle B in Baden, wo Spitzenkandidatin Helga Krismer mit dem grünen Wahlkampfteam zu Songs aus den 80er- und 90er-Jahren abtanzte. Krismers Botschaft: Die Grünen leben als Oppositions- und Kontrollpartei weiter.

Pinkes Pflänzchen

Die NEOS begingen den Abend im Café im Palais Wellenstein im Zentrum von St. Pölten. Mit Spitzenkandidatin Indra Collini stießen NEOS-Chef Matthias Strolz, Generalsekretär Nikola Donig und der Nationalratsabgeordnete Nikolaus Scherak auf den Einzug ins Landesparlament an. Strolz zeigte sich erfreut, dass es gelungen sei, in Niederösterreich Wurzeln zu schlagen.