Die erste Bewährungsprobe nach dem Nationalrat-Fiasko ist die niederösterreichische Landtagswahl für die Grünen. Ihr Polster ist relativ dünn - 8,1 Prozent holten sie 2013 -, aber laut den Umfragen hat die Partei rund um Spitzenkandidatin Helga Krismer gute Chancen, die Vier-Prozent-Hürde zu überspringen. Bei der Nationalratswahl wählten allerdings nur 2,7 Prozent der Niederösterreicher grün.

Aber erstens sind Bundes- und Landeswahlen zwei paar Schuhe - und zweitens ist ein starker Konkurrent weggefallen: Die Liste Pilz kam im Oktober 2017 auf 4,2 Prozent, lässt aber alle vier Landtagswahlen des heurigen Jahres aus. Dafür kandidieren erstmals die NEOS in Niederösterreich.

Mit Umfragewerten zwischen vier und fünf Prozent dürfen die Grünen dennoch auf eine fünfte Periode im niederösterreichischen  Landtag hoffen. Eingezogen sind sie erst im vierten Anlauf 1998, und die 8,1 Prozent 2013 waren ihr bisher bestes Ergebnis. Bisher immer nur einstellig blieben sie sonst nur noch im Burgenland und der Steiermark.

Fallen sie aus dem Landtag ist die Periode der durchgehenden Grün-Präsenz in allen Landtagen nach 14 Jahren zu Ende. 2004 hatten sie in Kärnten ihren letzten Landtag erobert.

Die Kärntner Kollegen werden die heutige Wahl auch mit besonderer Spannung verfolgen - müssen sie doch besonders auf gute Stimmung für ihre Landtagswahl in fünf Wochen hoffen. Denn in Kärnten droht laut den Meinungsforschern - anders als in Tirol und Salzburg - tatsächlich der Abschied aus dem Landtag.