Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) wies gestern in der ZiB 2 Kritik am geplanten Familienbonus zurück. Dieses komme nun mit einigen Änderungen. Es handle sich um die größte Entlastung für Familien, die es je gab, erklärte die Ministerin. Profitieren sollen jetzt auch Alleinerzieher und Alleinverdiener, die nicht genügend verdienen, um eine Steuersenkung in Anspruch nehmen zu können. Zudem soll der Bonus auch für Steuerzahler gelten, deren Kinder im europäischen Ausland leben. 

Während Familien mit höheren Einkommen die offiziell "Familienbonus Plus" genannte Steuergutschrift von 1.500 Euro pro Kind und Jahr im vollen Ausmaß erhalten, bekommen Geringverdiener mit sinkendem Einkommen weniger Geld. Für Alleinerzieherinnen und Alleinverdiener ist ein Mindestbetrag von 250 Euro vorgesehen. Wenn aber beide Elternteile so wenig verdienen, dass sie keine Lohnsteuer zahlen, gehen sie leer aus.

Dass der Mindestbetrag von 250 Euro deutlich unter dem maximalen Steuerbonus von 1.500 Euro pro Kind liegt, verteidigte die Ministerin. "Wo schon eine komplette Steuerentlastung da ist, kann man ja logisch keine Steuern mehr entlasten", meinte Bogner-Strauß. Und ein Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern müsse künftig keine Lohnsteuer mehr zahlen. Finanzminister Löger hatte zuvor darauf verwiesen, dass der Familienbonus eine zusätzliche Maßnahme sei und dass pro Jahr weiterhin neun Milliarden Euro an sonstigen Familienförderungen fließen: "Die sind davon nicht berührt."