SPÖ-Chef Christian Kern hat Mittwochvormittag sein Vier-Augen-Gespräch mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen über die anstehenden Regierungsverhandlungen absolviert. Große inhaltliche Ansagen blieben danach aus. Van der Bellen äußerte sich, wie schon nach der Unterredung mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz, nicht. Kern geht davon aus, dass der Außenminister den Auftrag zur Regierungsbildung erhält.

Dementiert wurden von Kern Differenzen, was die Vorgangsweise der SPÖ bezüglich möglicher Gespräche auch mit den Freiheitlichen angeht. Der SPÖ-Chef verwies auf den Beschluss der Gremien zur Aufnahme von Gesprächen mit allen Parteien, sollte man dazu eingeladen werden. Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) unterstütze das.

Kern sieht keinen Konflikt mit Häupl

Ob es überhaupt zu Koalitionsverhandlungen mit den Freiheitlichen kommen könnte, steht für Kern ohnehin nicht fest: "Wir überqueren den Fluss, wenn wir zum Ufer kommen."

Häupl warnt vor Parteispaltung

Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesvorsitzende Häupl hat am Dienstag seine Ablehnung einer SPÖ-FPÖ-Regierung bekräftigt. Sollte es doch dazu kommen, könnte es die Roten zerreißen, so seine Warnung: "Das kann bis zu einer Parteispaltung gehen." An eine parteiinterne Mehrheit für Rot-Blau glaubt Häupl aber ohnehin nicht, sagte er am Dienstag im Gespräch mit Journalisten.

Sein Nein zu Rot-Blau begründete der Bürgermeister damit, dass er keine "ausreichende inhaltliche Schnittmenge" zwischen den beiden Parteien sehe: "Meine Haltung in dieser Frage hat sich nicht geändert." So ganz apodiktisch ausschließen wollte Häupl eine rot-blaue Zusammenarbeit aber dann doch nicht - denn: "Vielleicht ergeben die Sondierungsgespräche ja etwas ganz anderes. Würde mich wirklich und echt überraschen, wenn dem so wäre."