"Neues von der Bewegung Sebastian Kurz" musste um einen Tag verschoben werden - hatte doch die Unwetterkatastrophe Sebastian Kurz ebenso wie den SPÖ-Spitzenkandidaten, Kanzler Christian Kern, in die Obersteiermark gerufen. In Sachen Wahlkampf landete Kurz mit seiner jüngsten Ankündigung den nächsten Coup: Rudolf Taschner, Mathematikprofessor an der Technischen Universität, Autor auch zahlreicher populärwissenschaftlicher Bücher, kandidiert für Sebastian Kurz auf Listenplatz Nummer 7.

Mathematik, verständlich

Mit seinen populärwissenschaftlichen Vorträgen und Publikationen versucht Taschner, sein Fachgebiet den Menschen näherzubringen. 2004 wurde er dafür als Wissenschaftler des Jahres ausgezeichnet. Er setzt sich mit großem Engagement dafür ein, dass die Mathematik der Öffentlichkeit zugänglich wird, schuf gemeinsam mit seiner Frau das Projekt "math.space" innerhalb des Wiener Museumsquartiers. Das Ziel: Den Zusammenhang der Mathematik mit den verschiedensten kulturellen Aspekten der modernen Gesellschaft darzustellen. Die "Presse", für die er regelmäßig Kolumnen schreibt, gab ihm den Spitznamen "Marcel Prawy der Mathematik".

Totale Veränderung

Taschner stehe für lebenslanges Lernen, so Kurz bei der Pressekonferenz, er sei somit auch ein Angebot an die ältere Generation. Vor allem aber gelte es, junge Menschen für eine Ausbildung in Richtung Technik zu begeistern, für die "Mint-Fächer" Mathematik, Physik, Chemie, etc.. Taschner werde als Bildungs- und Wissenschaftssprecher fungieren, in einer Gesellschaft, die sich permanent verändere.

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Der frischgebackene Kandidat: Die Mobilität werde sich ändern, "in einer Weise, wie sich viele das noch gar nicht vorstellen können", die Medizintechnik, die Energiegewinnung. Die Herausforderungen könne man nur bewältigen, wenn es ausreichend ausgebildete, wissende "und für das Verstehen offene" Menschen gebe, die sich auch der Verantwortung bewusst seien, die sie mit ihrer Bildung hätten.

"Jetzt ist die richtige Zeit"

Taschner berief sich auf seine Expertise als Lehrer, als Lehrer-Ausbildner, als Wissenschaftler. Er sei überrascht davon gewesen, dass er von Kurz eingeladen wurde, zu kandidieren. "Wenn ich nicht Ja gesagt hätte, hätte ich es innerhalb von fünf Minuten bereut! Jetzt ist die Zeit, sich einzubringen, weil wir in einem Umbruch leben, weil Industrie 4.0 kommt. Wir werden eine völlig neue Gesellschaft erleben."

"Blumen" gab es auch für Kurz: "Ich stehe neben jemandem, der die Eigenschaften hat, die ich mir von einem Politiker erwarte: Verantwortungsbewusstsein, Mut und Weitblick."