Wenn das Antreten von Peter Pilz auf einer eigenen Liste jemanden hart trifft, dann sind es Experten zufolge die ohnehin seit Monaten gebeutelten Grünen. Pilz kündigte bei seiner Kandidatur an, verärgerte Grün-Wähler ansprechen zu wollen - und wohl auch verärgerte Grün-Politiker. "Es haben sich Abgeordnete aus vier Parteien gemeldet, das werden nicht nur Grüne sein", sagte er am Dienstagabend in der "ZiB2". Wer für ihn antritt, werde sich am Freitag entscheiden, so Pilz.

Die frontal von Pilz Angegriffenen geben sich indes immer noch (zweck-)optimistisch: "Ich fürchte mich vor gar nichts und niemandem", sagte Klubobmann Albert Steinhauser im Ö1-Morgenjournal. Man sehe Pilz nun eben als Wettbewerber, "und wir nehmen alle Herausforderer ernst", so Steinhauser. Eine personelle Abwanderungswelle erwartet er nicht: "Ich habe allen gesagt: Wenn jemand zur Liste Peter Pilz wechseln will, muss er mir das in einem Gespräch sagen. Das hat bisher keiner getan", schilderte der Grün-Politiker.

Das Ziel bleibt für Steinhauser und die Grünen übrigens unverändert: "Wir wollen ein zweistelliges Ergebnis", so Steinhauser. Dasselbe Ziel hat übrigens auch Pilz ausgegeben.

Um den Fokus auf Inhaltliches zu legen präsentiert man mit Georg Bürstmayer am Mittwoch ihren wohl profiliertesten Neueinsteiger präsentiert. Der bekannte Rechtsanwalt soll künftig im Nationalrat die Bereiche Sicherheit und Justiz beackern. Steinhauser hält den Juristen für ein Angebot an bürgerliche Wähler, die mit der Politik von VP-Obmann Sebastian Kurz nichts anfangen könnten.