Corinna Milborn trifft seit 26. Juni montags um 20:15 Uhr die Parteichefs und Spitzenkandidaten zu den PULS 4 Sommergesprächen. Nach Bundeskanzler Christian Kern, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und ÖVP-Chef und Außenminister Sebastian Kurz folgt nun die Spitzenkandidatin der Grünen und Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Ulrike Lunacek.

Die Grünen haben schon bessere Zeiten gesehen: Rauswurf der eigenen Jugendorganisation, Abtritt der Parteichefin im Jahr der Nationalratswahl, ein offen ausgetragener Streit in der Kärntner Landespartei und der Antritt des geschassten Abgeordneten Peter Pilz mit einer eigenen Liste. Dazu ist die Spitzenkandidatin der Grünen, Ulrike Lunacek, zu Gast im Sommergespräch bei Puls-4-Infochefin Corinna Milborn.

Mietzinsobergrenze, Mindestlohn

Mietzinsobergrenze, ein Mindestlohn von 1750 Euro, Ausbildungsgarantie, Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn - das alles sind Punkte, die Ulrike Lunacek im Puls 4-Sommergespräch einfordert. Jedenfalls erklärte sie das auf die Publikumsfrage, weshalb etwa ein Arbeiter aus Ottakring die Grünen im Oktober wählen sollten.

Lunaceks Zugang zur Mittelmeerroute: "Ich stelle mir 6-Punkte-Masterplan vor", sagte Lunacek. Die Punkte seien:  Fluchtursachen bekämpfen. Botschaftsasyl (auch EU-Botschaften ausbauen). Retten. Schnellere Verfahren. Solidarität innerhalb der EU. Integration.

Stichwort Brenner: "Ich habe selbst in Innsbruck studiert, da war die Grenze noch zu - und wie wichtig das Aufgehen dieser Grenze für die Nordtiroler und die Südtiroler ist", sagte Lunacek. "Ich möchte, dass die Grenze offen bleibt." Italien müsse man helfen, hier brauche es aus den Mitgliedsländern auch Personal für die Italiener.

"Wir sind diejenigen die schauen, dass Menschen sozial abgesichert sind - in Tirol, in Vorarlberg und auch in anderen Bundesländern", sagte Lunacek.

Zum Streitpunkt Erbschaftssteuer: "Warum soll ich, wenn ich etwas erbe, nicht auch Abgaben an den Staat geben, wo Gelder für die Gemeinsamkeit ausgegeben werden?" fragte Lunacek. Die Grünen würden  bei einem Freibetrag von 500.000 bleiben, aber ansonsten sollte es eine Erbschaftssteuer geben.

Wahlziel laut Ulrike Lunacek: "Es wäre Zeit für die Grünen in der Regierung."

Auf die Frage, ob sie sich eine Koalition mit Kurz' ÖVP vorstellen könnte: "Mit der ÖVP unter Kurz ist das so eine Sache", sagte Lunacek. "Wir Grüne machen sicher nicht blau." 

Zum Privatleben sagte Lunacek: "Meine Partnerin lebt und arbeitet in Brüssel."

Wortkarg gab sie sich in der Causa Pilz: Er habe sich von den Grünen entfernt, "auch von den grünen Werten."

Lunacek im Word-Rap zum Abschluss:

Stichwort Trump: "Der glaubt, dass er mit 140 Anschlägen die Welt retten kann, das geht schief."

Stichwort Kern: "In der Realität angekommen."

Stichwort Kurz: "War doch einmal Integrationsminister."

Stichwort Strache: "Strache bleibt Strache, auch mit neuer Brille."

Stichwort Lunacek: "60 Jahre und kein bisschen leise."

Unsere Bewertung:

Umfrage unter den Lesern