Die Entwicklungen kurz zusammengefasst:
Nun ist es fix: Im Oktober wird gewählt. Darauf einigten sich alle Parlamentsparteien am Montagabend. Die Opposition wird am Mittwoch geschlossen einen Antrag auf Neuwahlen einbringen - mit einer Fristsetzung bis Ende Juni, damit die Eurofighter-U-Ausschuss zumindest einen Monat lang tagen kann. Die ÖVP kündigte an, den Antrag zu unterstützen, womit die Mehrheit im Parlament gesichert ist. Als Wahltermin wurde der 8. oder 15.  Oktober vorgeschlagen - damit sind auch SPÖ und ÖVP einverstanden. Indes scheint es am Montagabend relativ fix, dass Justizminister Wolfgang Brandstetter Vizekanzler wird.

21:44 Uhr: Drozda pocht auf Kurz als Vizekanzler

Die scheidenden Koalitionsparteien üben sich auf ihren letzten Metern weiter im Taktieren. Die SPÖ besteht darauf, dass der neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz auch den Posten den Vizekanzlers übernimmt: Dies sei "unsere Erwartung und, wenn Sie so wollen, unsere Bedingung", sagte Kanzleramtsminister Thomas Drozda (SPÖ) Montagabend im ORF-"Report".

20:10 Uhr: Brandstetter wohl Vizekanzler

Justizminister Wolfgang Brandstetter dürfte vorübergehend Vizekanzler werden: Der neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz wird dem Vernehmen aus der ÖVP nach Kanzler Christian Kern (SPÖ) Minister Brandstetter als Vizekanzler für die letzten Monate bis zur vorgezogenen Wahl vorschlagen. Staatssekretär Harald Mahrer soll Wirtschaftsminister und das Staatssekretariat eingespart werden.

Brandstetter ist unabhängiger Minister auf einem ÖVP-Ticket. Gerade nach Monaten des Streits sei er ein "Signal der Sachlichkeit", er sei in der SPÖ anerkannt und geeignet, um in Ruhe die bereits fertig verhandelten Punkte des Regierungsprogramms abzuarbeiten, meint man in der ÖVP.

Der Sprecher des Ministers wollte das Gerücht nicht offiziell kommentieren. Auch aus dem Büro von Sebastian Kurz gab es keine Bestätigung.

Justizminister Wolfgang Brandstetter
Justizminister Wolfgang Brandstetter © (c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

19:10 Uhr: Tiroler demonstrativ hinter Kurz

Die Tiroler ÖVP demonstriert volle Unterstützung für den designierten Bundesparteichef Sebastian Kurz. Der Landesparteivorstand billigte in einer Sitzung am Montag einstimmig die Beschlüsse des Bundesvorstandes, teilte die Landespartei in einer Aussendung mit. "Der gesamte Vorstand steht voll und ganz hinter Sebastian Kurz und der Neuausrichtung unserer Partei", erklärte LH Günther Platter.

18:51 Uhr: Kurz sieht Chance auf Einigung

Im Anschluss an das Gespräch meldete sich nun Sebastian Kurz zu Wort: Der designierte ÖVP-Chef sieht die Verhandlungen auf einem "sehr guten Weg".

18:47 Uhr: Kern und Kurz haben Gespräch beendet

Der Kanzler und der Außenminister haben laut Infomationen der "Kleinen Zeitung" ihr Gespräch beendet. Ob sie heute noch wie geplant zum Bundespräsidenten gehen, ist laut Regierungskreisen allerdings unklar - was nicht unbedingt danach klingt, als hätten sich Kern und Kurz über die weiteren Pläne in Sachen Regierungszusammenarbeit geeinigt.

18:10 Uhr: SPÖ auch für Wahl im Oktober

Auch die SPÖ tritt dem Vorschlag der Opposition bei, am 8. oder 15. Oktober zu wählen. Das erklärte Klubchef Andreas Schieder: "Der Vorschlag ist für uns ein guter." Für Schieder ist nämlich damit gewährleistet, dass auch der Eurofighter-Untersuchungsausschuss eine Zeit lang tagen kann.

17:45 Uhr: ÖVP wird Antrag zustimmen

Die ÖVP wird den Neuwahl-Antrag der Opposition im Nationalrat "auf jeden Fall" unterstützen, präzisierte das Büro des designierten ÖVP-Chefs Sebastian Kurz Montagnachmittag gegenüber der APA. Kurz wünsche sich freilich eine gemeinsame Unterstützung mit der SPÖ. "Ich sehe die Chance für eine All-Parteien-Einigung."

Damit ist die Mehrheit für den - für Mittwoch angekündigten - Neuwahl-Antrag von FPÖ, Grünen, NEOS und Team Stronach gesichert. Angepeilt wird eine Wahl am 8. oder 15. Oktober. Die SPÖ hat bisher noch nicht Stellung genommen.

17:20 Uhr: Opposition bringt Neuwahl-Antrag ein

Die Klubobleute der vier Oppositionsfraktionen haben sich Montagnachmittag darauf geeinigt, gemeinsam die Neuwahl des Nationalrats zu beantragen. Noch diese Woche, voraussichtlich am Mittwoch, soll der Antrag eingebracht werden, und zwar mit dem Vorbehalt einer Fristsetzung bis Ende Juni, hieß es gegenüber Journalisten. Damit will man die Arbeit des Eurofighter-U-Ausschusses gewährleisten.

Man habe noch keinen Wahltermin endgültig festgelegt, hier will man sich noch mit den Regierungsfraktionen verständigen, sagte FPÖ-Klubchef Heinz-Christian Strache. Vermutlich soll es der 8. oder 15. Oktober werden, bestätigten die Obleute von Grünen, NEOS und Team Stronach, Eva Glawischnig, Matthias Strolz und Robert Lugar.

15 Uhr: Kern will Projekte umsetzen

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hat Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) eine Liste mit zehn Projekten vorgelegt, die er bis zu einer Neuwahl umsetzen will. Darunter sind die Aktion 20.000, die Bildungsreform, aber auch eine Bundesstaatsreform.

All dies sei schon relativ weit vorangeschritten, nun müsse es nur noch umgesetzt werden, wofür Kurz die Verantwortung übernehmen müsse, befand Kern. Keine gröberen Differenzen ortet der SPÖ-Chef in Sachen Wahltermin, "da liegen wir nicht weit auseinander".