Nach der Verfassungsreform in Kärnten steht auch in Niederösterreich eine umfassende Demokratiereform an. Wie der Kurier berichtet, soll vor allem das Wahlrecht umfassend umgestaltet werden.

1994 - knapp nach der ersten Wahl Erwin Prölls zum Landeshauptmann - wurde der Wahlrecht der letzten Reform unterzogen. Seither gibt es die durchaus als eigenartig zu wertende Regelung, wonach auch Personen, die ihren Zweitwohnsitz in Niederösterreich leben, auf Gemeinde- bzw. Landesebene ein Wahlrecht haben. Was diese Regelung real bedeutet, zeigen die Zahlen. Waren bei der Nationalratswahl 2013 1,278.675 Personen in Niederösterreich wahlberechtigt, so waren es bei der Landtagswahl 2013 schon 1,404.454 Personen. Bei der Gemeinderatswahl 2015 schließlich 1,519.490 Personen. Letztlich also 240.815 Personen mehr.

Eine Analyse darüber, wer von diesem System profitiere, liegt zwar nicht vor, dass es jedoch mehrheitlich die ÖVP ist , liegt nahe. Laut dem Kurier sollen künftig nur noch jene Menschen das Wahlrecht in Niederösterreich haben, die auch ihren tatsächlichen Lebensmittelpunkt dort haben.