Sucht und Drogen - ein großes Problem in Österreichs Haftanstalten. Rauchen ist in öffentlichen Gebäuden grundsätzlich verboten, eine Ausnahme stellen jedoch die Zellen der Häftlinge dar. Das Justizministerium überlegt laut ORF-Berichten vom heutigen Mittwoch ein Rauchverbot in den Zellen der Häftlinge. In einem ersten Schritt könnte es ein Pilotprojekt in einem Gefängnis oder einer Abteilung geben. Die Gewerkschaft der Justizwache befürchtet hingegen einen Aufstand der Häftlinge.

Hintergrund der Diskussion ist ein Besuch einer Ministeriums-Delegation in Australien, wo es rauchfreie Gefängnisse gibt. Medizinerin Gabriele Fischer von der Meduni Wien warnt vor der Gefahr des Rauchens und auch des Passivrauchens: "Wenn man in Österreich in der Früh eine Zelle betritt, kommen einem Rauchschwaden entgegen." Das Lungenkrebsrisiko vervielfache sich, wenn mehrere Personen in einem Raum rauchen.

Albin Simma, Vorsitzender der Justizwachegewerkschaft in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, hält laut ORF die Idee für "völlig absurd, ja blöd". "Selbstverständlich" würde es einen Aufstand geben, sagt Simma, selbst Raucher. Außerdem kritisiert er die Reise auf Kosten der Steuerzahler.