Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) kämpft um einen innerparteilichen Konsens, um den Showdown beim Wiener Landesparteitag am 29. April zu verhindern. Gestern fand ein Gespräch mit seinen Kritikern statt. Häupl danach: "Wir haben ein ordentliches Gespräch geführt und setzen die Diskussion fort."

Häupl machte aber kein Hehl daraus, dass er im internen Kreis Klartext gesprochen hat: Der Bundesparteivorsitzende, Christian Kern, habe ihn gebeten, in Hinblick auf die Nationalratswahl das Maximale für die Wiener SPÖ herauszuholen, das habe er ihm versprochen. Vor der Wahl stehe daher eine Veränderung an der Spitze der Partei nicht zur Diskussion, auch keine Ämtertrennung, die von manchen gewünscht wird. "Nach der Wahl kann man mit mir über alles reden."

Eine "Findungskommission", die Überlegungen für die Nachfolge anstellen solle, sei ebenfalls kein Thema: "Geh, hör auf", so die Antwort auf eine entsprechende Frage. 90 Prozent der Vertrauensparteien der Partei wollten keinen Konflikt. Es gehe darum, gemeinsam für die Stadt zu arbeiten und die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner zu suchen, in Hinblick auf die Wahl.

Ob er sich bei dem Gespräch mit seinen Kritikern bereits durchgesetzt habe, ließ Häupl nicht durchblicken. "Am innerparteilichen Konsens arbeite ich noch." Ob er eine Streichorgie beim Parteitag erwarte? "Das glaube ich nicht, hoffe ich nicht, ich arbeite hart daran, dass es nicht so sein wird."

Wiener SPÖ: Häupl erteilte Kritikern Absage in Sachen Teilrückzug