Erwin Pröll legt beim Landesparteitag seine Funktion als Obmann der ÖVP Niederösterreich zurück. Vor 1.300 Gästen im Veranstaltungszentrum St. Pölten zog er aus seiner Sicht äußerst positive Bilanz: „Wir sind gewachsen, ich würde sogar sagen, wir sind über uns hinausgewachsen.“

Er sei vor 25 Jahren angetreten, um Niederösterreich zu einem „lebenswerten Land“ zu machen, sagte Pröll. „Wie weit ist dieses Bild gediehen? Meine lapidare Antwort ist: Dieses Bild hat Gestalt angenommen.“ Niederösterreich brauche keinen Vergleich zu scheuen.

Seit 1992 hatte Landeshauptmann Erwin Pröll den Vorsitz über die Volkspartei Niederösterreich inne und wurde zuletzt mit 98 Prozent in dieser Funktion bestätigt. Diese Ära geht nun im Rahmen eines zweitägigen Landesparteitages in St. Pölten zu Ende. Morgen, Samstag, stellt sich seine designierte Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner der Wahl der Delegierten, am Freitag stand Pröll im Mittelpunkt.  

Zu dem 45. Ordentlichen Landesparteitag im VAZ (Veranstaltungszentrum) wurden nach Parteiangaben rund 1.100 Delegierte und Gastdelegierte erwartet. Der Auftakt am Freitag galt dem Dank an Pröll und der Verabschiedung des mit 19. April scheidenden Landeshauptmannes, der Mitte Jänner seinen geplanten Rückzug bekanntgegeben hatte. Seit dem 4. April 1992 hatte er sich insgesamt sechs Mal den Delegierten zur Wahl gestellt.

Abschied von Pröll in St. Pölten
Abschied von Pröll in St. Pölten © Jungwirth

Bereits gut eine Stunde vor dem Erklingen der Landeshymne, die um 14.45 Uhr den Beginn markierte, füllten sich die Parkplätze. Einige Vertreter der Sozialistischen Jugend traten mit einer Aktion in Erscheinung, indem sie um "Spenden für die Dr. Erwin Pröll Privatstiftung" ersuchten, stießen aber bei den Richtung VAZ strömenden Gästen auf wenig Aufmerksamkeit.

Um 14.00 Uhr trafen Pröll und seine Ehefrau Sissy ein. Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner begrüßte hochrangige Parteifreunde aus der Bundespolitik, unter ihnen die Minister Hans Jörg Schelling und Wolfgang Sobotka sowie Staatssekretär Harald Mahrer.