Der Salzburger Günther Mitterer, Bürgermeister von St. Johann in Pongau, bestätigte gegenüber der APA, "als Kandidat der westlichen Bundesländer" antreten zu wollen. Tirol, Vorarlberg und Salzburg hätten sich dazu abgestimmt, weil es gelte, die Interessen des Westens gemeinsam zu vertreten.

Der Vorarlberger Harald Köhlmeier (ÖVP) bestätigt diese öffentlich nicht. Wen er bei der Wahl zum neuen Gemeindebund-Präsidenten im Vorstand am 29. März unterstützen werde, wollte er noch nicht sagen. Es liefen jetzt erste interne Gespräche, so der Bürgermeister von Hard. Der Tiroler Ernst Schöpf, äußerte sich vorerst gar nicht. Der Bürgermeister von Sölden hätte selbst als aussichtsreicher Kandidat gegolten, will aber aus zeitlichen Gründen nicht.

Sehr wohl Interesse hat der Niederösterreicher Alfred Riedl. Der Präsident des Gemeindevertreterverbands der Volkspartei, Bürgermeister von Grafenwörth und seit 1998 Mitglied im niederösterreichischen Landtag, peilt die Mödlhammer-Nachfolge aktiv an. Auch Mitterer geht von Riedls Kandidatur als Vertreter des Ostens aus.

Viele Absagen

Dies bestätigt indirekt auch der steirische Landeschef Ernst Dirnberger. Für ihn ist der "logische Nachfolger" Riedl, sei dieser doch sehr gut vernetzt und ausgezeichnet qualifiziert. Dirnberger selbst hat keine Ambitionen auf die Mödlhammer-Nachfolge: "Ich bin in der Steiermark voll ausgelastet", sagte der 59-Jährige, der auch Bürgermeister im weststeirischen Söding-St. Johann ist.

Ein Big Player im Gemeindebund ist traditionell auch Oberösterreich. Der dortige Präsident Johann Hingsamer wird aber u.a. aus Altersgründen nicht kandidieren, obwohl er mit 61 drei Jahre jünger als Riedl ist.

Hingsamer, Langzeit-Bürgermeister von Eggerding, bestätigt, dass er von zwei Kandidaten ausgeht. Nach dem Präsidium am Montagnachmittag könnte eine Vorfestlegung stattfinden.

Mitterer sagte, er glaube nicht, dass sich noch weitere Kandidaten um die Nachfolge von Mödlhammer bewerben, er wisse es aber nicht. Natürlich werde er sich auch um die Gunst der Vertreter weiterer Bundesländer bemühen und werde dies schon beim kommenden Präsidententreffen am kommenden Montag tun.

Die Wahl des Präsidenten erfolgt dann am 29. März durch den Bundesvorstand des Gemeindebundes. Diesem gehören 65 Vertreter an. Mit einer Patt-Stellung rechnet Mitterer daher nicht.

Zehn Männer zur Auswahl

Der Gemeindebund ist so konstruiert, dass der Vorsitzender der Gesamtorganisation zumindest bei seiner Kür auch Chef einer Landesorganisation zu sein hat. Damit stünden theoretisch zehn Männer zur Auswahl. Denn es gibt in Niederösterreich und im Burgenland gleich zwei Länderverbände, einer schwarz, einer rot. Dafür gibt es in Wien keinen Gemeindebund. Die Bundeshauptstadt dominiert dafür den Städtebund.

Nach der Gründung der Gemeindevertretung im Jahr 1947 waren zunächst über 20 Jahre die Oberösterreicher führend. Danach war der Gemeindebund für 18 Jahre in der Hand der Niederösterreicher, zuletzt vertreten von Franz Romeder. Sollte es Mitterer schaffen, würde nach Mödlhammer neuerlich ein Vertreter Salzburgs an der Spitze stehen. Gebürtig ist der Präsidentschaftskandidat freilich Oberösterreicher.