FPÖ-Obmann Heinz Christian Strache hat Donnerstagnachmittag Bundespräsident Alexander Van der Bellen eine Art Antrittsbesuch abgestattet. Im Anschluss an die knapp einstündige Unterredung berichtete der Chef der Freiheitlichen von einem freundschaftlichen und respektvollen Arbeitsgespräch.

Van der Bellen hatte im Wahlkampf wiederholt gedroht, eine Regierung von FPÖ-Beteiligung nicht anzugeloben, sollten die Freiheitlichen ihre europakritische Haltung nicht ändern. Dies sei heute kein Thema gewesen, erklärte Strache auf entsprechende Fragen.

Überhaupt war der FPÖ-Chef bemüht, das positive zwischenmenschliche Verhältnis hervorzustreichen. Er habe mit Van der Bellen immer schon einen respektvollen und angenehmen Umgang gehabt. Zu einer gemeinsamen Hofburg-Zigarette reichte es Donnerstag aber nicht: "Leider. Ich hätte mich gefreut", so Strache auf die Frage, ob man gemeinsam eine Zigarette geraucht habe. Van der Bellen äußerte sich, wie schon bei den Gesprächen mit den anderen Spitzenrepräsentanten der Republik, die er bereits absolviert hat, im Anschluss nicht.

"Respektvolles Arbeitsgespräch" von Strache bei Van der Bellen

Zuvor hatte Norbert Hofer, der unterlegene FP-Bundespräsidentschaftskandidat, Van der Bellen besucht. Offenbar verlief auch dieses Treffen entspannt. Dass das Gespräch letztlich immerhin rund 45 Minuten dauerte, überraschte Hofer nicht: "Wir hatten vieles zu bereden." Auch Van der Bellen hatte schon bei der Begrüßung seines Gasts gemeint, er und Hofer hätten im Jahr 2016 "eine besondere Beziehung entwickelt". Dies sei nun aber sekundär. Primär sei Hofer Mitglied des Nationalratspräsidiums und da er, Van der Bellen, beste Beziehungen zum Parlament anstrebe, sei Hofer eine wichtige Ansprechperson.