Der Vorschlag von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ), den Wiener Heldenplatz - Ort der Rede Adolf Hitlers anlässlich des "Anschlusses" Österreichs an Nazi-Deutschland - umzubenennen, stößt auf Widerstand des Koalitionspartners. "Der #Heldenplatz gehört zu Österreich", ließ ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner am Sonntag via Social Media wissen.

"Der #Heldenplatz hat gute und schlechte Zeiten erlebt, aber ist fixer Bestandteil der österreichischen Geschichte", meinte Mitterlehner. "Dabei soll es bleiben, ich sehe keinen Grund für eine Umbenennung."

Am Vortag hatte Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) eine Umbenennung vorgeschlagen.  Ihm schwebe "Platz der Republik" oder "Platz der Demokratie" vor, "was mir ehrlich gesagt adäquater erschiene als die historisch doch einigermaßen belastete aktuelle Variante", regte Drozda in einem Interview mit der "Presse am Sonntag".

Aus der Opposition setzte es ebenfalls Kritik, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache spricht auf Facebook von einer „Farce“ und positioniert sich klar gegen eine Umbenennung.

Drozda erwähnte dies in Zusammenhang mit der Standortdebatte für das Haus der Geschichte in der Neuen Burg. Die Denkmäler für Prinz Eugen und Erzherzog Karl stellte er nicht infrage. "Da würde wohl das Bundesdenkmalamt eine klare Position einnehmen", meinte er.

Die Idee einer Umbenennung wird schon länger diskutiert. Der "Kurier" zitierte im Jänner den Kurator und Publizisten Martin Fritz, nun Rektor der Merz Akademie in Stuttgart, mit einem Plädoyer für "Platz der Republik". Für einen "Platz der Demokratie" sei - in Hinblick auf die geplanten neuen Institutionen - der Zeitgeschichtler Oliver Rathkolb, hieß es.