Das heißt: Sandra Frauenberger wird Gesundheitsstadträtin, Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky übernimmt das Bildungsressort.

Als Signal an die Flächenbezirke übernimmt der Simmeringer Gewerkschafter Heinrich Himmer das Amt des Wiener Stadtschulratspräsidenten. Häupl versicherte, dass sein Vorschlag einstimmig bei einer Enthaltung angenommen wurde. Das Gremium hatte vorher mehr als drei Stunden debattiert.

Rote Zukunftshoffnung

Jürgen Czernohorszky (39) wird seit Jahren das Etikett "Rote Zukunftshoffnung" angeheftet. Nun hat sich die Prophezeiung für den 39-Jährigen erfüllt.  Fachlich sollte Czernohorszky jedenfalls gerüstet sein. Denn er ist seit gut einem Jahr amtsführender Stadtschulratspräsident. Als solcher werkte der Genosse in den vergangenen Monaten recht unaufgeregt vor sich hin.  

Gestartet hat Czernohorszky seine politische Karriere noch unter seinem vorehelichen Namen. Als Jürgen Wutzlhofer engagierte sich der am 25. März 1977 geborene Burgenländer ab Mitte der 1990er-Jahre bei der roten Studentenvertretung VSStÖ, zu deren Bundesvorsitzenden er schließlich aufstieg.  2011 übernahm er zusätzlich noch die Bundesgeschäftsführung der "Kinderfreunde".  Parteiintern wird der Neo-Stadtrat eher zum linken Flügel der Wiener Roten gezählt. 

Sein Amt dürfte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ), der Anführer des Realo-Flügels, behalten. "Ich gehe davon aus", meinte er vor dem SPÖ-Bundesparteivorstand Freitagmittag. Gleichzeitig forderte er, bis zum Landesparteitag Ende April mehrere Wechsel vorzunehmen. Keine ausdrückliche Unterstützung Ludwigs kam für eine weitere  Amtsperiode Michael Häupls als SPÖ-Chef.  Häupl hatte bereits mehrfach angekündigt, beim Parteitag kandidieren zu wollen.

Schieder will nicht in die Stadt wechseln

SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder wechselt nicht in die Kommunalpolitik. Das stellte er Freitagvormittag vor dem SPÖ-Präsidium klar. Er sei für die gesamte Legislaturperiode zum Klubchef gewählt worden und bleibe das auch. Schieder war für den Posten des Finanzstadtrats genannt worden.

Finanzstaatssekretärin Renate Brauner, deren Verbleib eher wahrscheinlich aber nicht fix ist, wollte sich - nicht unerwartet - vor dem Präsidium nicht inhaltlich äußern. Sie verwies darauf, immer dafür zu sein, solche Fragen nicht in der Öffentlichkeit sondern in den Gremien zu diskutieren.