In einer Pressekonferenz nach dem Parteivorstand der niederösterreichischen ÖVP gab der scheidende Landeshauptmann Erwin Pröll seine Nachfolge bekannt: Wie erwartet wird Ex-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in seine Fußstapfen treten.
Am 25. März soll sie bei einem Parteitag gewählt, der Parteivorstand hat sie einstimmig vorgeschlagen.

"Ich gratuliere der Hanni Mikl-Leitner von Herzen", sagte Pröll bei der Pressekonferenz in St. Pölten - er kenne sie seit vielen Jahren und traue Mikl-Leitner das zu, sagte Pröll. "Ich bin überzeugt davon, dass Hanni Mikl-Leitner die Partei und das Bundesland Niederösterreich gut voranbringen wird", setzte Pröll die kurze Lobeshymne fort.

"Große Fußstapfen"

Und die Gelobte? "Es ist für mich ein großer Vertrauensvorschuss, und ich nehme diese Entscheidung mit Demut auf", sagte Mikl-leitner in ihrem knappen Statement. Und betonte, dass bis zum 25. März Pröll der Chef sei, sie dem Parteitag nicht vorgreifen wolle. Wer Pröll nachfolge, sagt die nachfolgerin, "muss in große Fußstapfen treten". Jedoch habe sie das politische Handwerk von Pröll selbst gelernt, das mache sie "zuversichtlich". Nicht zuletzt, erklärt Pröll, seien ihre Füße gar nicht von so unterschiedliedlicher Größe: "Ich habe Schuhgröße 42, sie auch mindestens Größe 40 - der Unterschied hält sich also in Grenzen", scherzte Pröll.

Johanna Mikl-Leitner wird erste Landeshauptfrau Niederösterreichs

Dritte Frau an einer Regierungsspitze

Mikl Leitner wird nun die erste Frau an der Spitze Niederösterreichs. Frauen an der Regierungsspitze sind in Österreich überhaupt etwas Mikl-Leitner wird erst die dritte von dann 70 Landeshauptleuten seit 1945. Ihre beiden Vorgängerinnen sind Waltraud Klasnic (ÖVP) in der Steiermark und Gabi Burgstaller (SPÖ) in Salzburg. Beide gingen nach zwei Amtsperioden, also fast zehn Jahren, wegen Wahlschlappen.

Bis fast zur Jahrtausendwende dauerte es, bis Österreich 1996 mit Klasnic die erste Landeshauptfrau bekam. Burgstaller wurde im Mai 2004 Chefin der Landesregierung - und für kurze Zeit, bis zur Ablöse Klasnics im Oktober 2005, gab es zwei Frauen und somit eine Frauenquote von 22,22 Prozent in der Landeshauptleutekonferenz. Seit Burgstallers Abgang im Juni 2006 waren die Männer dort wieder ganz unter sich.