Nach der SPÖ, der ÖVP und den Grünen sind die Freiheitlichen dran – mit ihrem politischen Jahresauftakt. Fast zwei Wochen nach dem 1. Jänner veranstaltet die FPÖ heute in Salzburg ihr traditionelles Neujahrstreffen. Der Veranstaltung gingen einige Irritationen voraus. Am ursprünglichen Plakat war Norbert Hofer als Hauptredner ausgewiesen.

„Das war nur ein erster schneller Entwurf, der nicht ausgegoren war – und auch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war“, lautete die Entschuldigung. Das wurde dann schnell repariert – mit Heinz-Christian Strache als Höhepunkt und Norbert Hofer quasi als Vorband. Ob es sich tatsächlich um eine rein technische Panne gehandelt hat? Seit dem fulminanten Abschneiden von Norbert Hofer im zweiten Durchgang der Hofburgwahl mit mehr als 46 Prozent ist Strache ein potenzieller Konkurrent erwachsen. Zwar gibt es überhaupt keine Anzeichen, dass vor der nächsten Nationalratswahl eine Rochade angedacht wird. Strache sitzt fest im Sattel. Allerdings ist Hofer zur wichtigsten Personalreserve aufgestiegen, der noch dazu ein breiteres inhaltliches Spektrum abdeckt als der monothematisch sich über Flüchtlings- und Ausländerfragen definierende Strache.

Einer inhaltlichen Klärung harren bei den Freiheitlichen auch einige andere Fragen. Im Interview mit der Kleinen Zeitung (Printausgabe) erklärt Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner, die FPÖ müsse „stärker mehrdimensional wahrgenommen werden“. Haimbuchner fordert eine stärkere wirtschaftspolitische Akzentuierung ein, gleichzeitig sollte man von sozialpolitischen Träumereien (Mindestlohn) Abstand nehmen. Der Landeshauptmannstellvertreter erteilt außerdem Öxit-Träumereien eine Absage, die Partei sollte auch das Gespräch zu traditionellen konservativen Parteien wie der CSU suchen.

Fast jeder zweite Österreicher steht einer freiheitlichen Regierungsbeteiligung übrigens offen gegenüber. Laut einer vom Meinungsforschungsinstitut unique Research für "Profil" durchgeführten Umfrage sind 25 Prozent "unbedingt" und 23 Prozent eher dafür. Hingegen sind 18 Prozent der Befragten eher und 24 Prozent"ganz sicher" dagegen.

Die Reden Straches und Hofers im Livestream: