Lopatkas Wahlempfehlung sei "ein klarer Fall von Illoyalität", sagt Mitterlehner in der Montag-Ausgabe der "Oberösterreichischen Nachrichten". Mit diesem Verhalten "nützt Lopatka seiner Partei nicht". Mitterlehner kündigt "ein Vier-Augen-Gespräch mit offenen Ausgang" an. Denn der Klubobmann habe in der Vergangenheit mehrfach ohne Absprache die Parteilinie konterkariert.

Jetziger Anlass für den Ärger Mitterlehners ist Lopatkas Bekenntnis für Hofer. Der Klubobmann hatte Hofer als den "besseren Kandidaten" bezeichnet, weil er "als Dritter Nationalratspräsident gezeigt hat, dass er für ein hohes Amt geeignet ist".

Offizielle Parteilinie für den Präsidentschaftswahlkampf ist nach dem Ausscheiden des ÖVP-Kandidaten Andreas Khol in der ersten Runde, dass es keine Wahlempfehlung der Partei gebe. Mitterlehner selbst hatte aber zuletzt Sympathie für Alexander Van der Bellen anklingen lassen.