Schon öfter hat Felix Baumgartner, der atmosphärische Grenzgänger, bewiesen, dass er auch politisch gerne über die Stränge schlägt.  Jetzt meldete er sich via Facebook zu Wort, um eine Lanze für Martin Sellner zu brechen, den Chef der Identitären, der ihn "mehr überzeugt" habe als "die meisten Politiker zusammen in den letzten Jahren":

Die Identitären gelten als eine rechtsextreme Bewegung. Sie gehen von einer geschlossenen „europäischen Kultur“ aus, deren „Identität“ vor allem von einer „Islamisierung“ bedroht sei. In Deutschland ging die Gruppierung aus der "Sarrazin-Bewegung" hervor. In Graz zeichneten sie sich zuletzt dadurch aus, dass sie in einer Reaktion auf Aussagen der Grünen zum Thema Asylstatus Kartonsärge vor der Parteizentrale der Grüne ablegten.

Baumgartner hatte sich im Mai als Unterstützer des FP-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer geoutet und einen verbalen Angriff auf dessen Gegner Alexander Van der Bellen auf Facebook getitelt: "Gib Lügnern keine Chance" Gib Van der Bellen keine Chance". Die Rechtfertigung für die zu erwartende Kritik lieferte er dabei gleich mit: "Ich bin weder rechts noch links, aber ein kritisch denkender Mensch, der keine Angst davor hat, seine Meinung zu sagen." 

Baumgartner sorgt mit seinen Sprüchen immer wieder für Aufsehen. In einem Interview mit der Zeitschrift "Bunte" sprach er sich 2013 für die "gesunde Ohrfeige" aus. Im selben Gespräch bringt er ein Beispiel, dass in der Schweiz nicht alles zu Tode reglementiert sei: "In meinem Lieblingslokal steht ein glühend heißer Ofen mit offenem Feuer. Wenn ein Kind sich mal die Pratzen verbrennt, hat es für den Rest des Lebens kapiert, dass man nicht mit dem Feuer spielen soll." 

Im Oktober 2012 verneint der "Extremsportler" gegenüber der "Kleinen Zeitung" politische Ambitionen: "Nein, man hat das am Beispiel Schwarzenegger gesehen: Du kannst in einer Demokratie nichts bewegen. Wir würden eine gemäßigte Diktatur brauchen, wo es ein paar Leute aus der Privatwirtschaft gibt, die sich wirklich auskennen."