Der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer ist, nachdem er vor 40 Jahren an der Innsbrucker Universität habilitiert hatte, als Gastdozent an die Leopold-Franzens-Universität zurückgekehrt. Vor rund 600 Interessierten hielt er am Mittwoch seine Antrittsvorlesung zum Thema "Die Rolle des Bundespräsidenten in der Zweiten Republik".

Aufgrund des großen Besucherandrangs musste die Vorlesung im Vorfeld in einen größeren Hörsaal verlegt werden, zudem wurde die Lehrveranstaltung im Internet live übertragen. Unter großem Medieninteresse betrat der ehemalige Bundespräsident in Begleitung seiner Ehefrau Margit den Hörsaal. Auch zahlreiche Vertreter aus der Tiroler Landespolitik waren erschienen.

In seinem rund einstündigen Vortrag referierte Fischer mit zahlreichen Anekdoten über die Geschichte des Amtes seit der Ersten Republik. So erzählte der ehemalige Bundespräsident von Karl Renner, der ein "Ersatzkaiser" gewesen sei und die Sommerresidenz des Bundespräsidenten ausgewählt habe. "Was ich ihm niemals zum Vorwurf gemacht habe", kommentierte Fischer. Oder über Rudolf Kirchschläger, der der erste Präsident der Zweiten Republik gewesen sei, der seine Amtszeit überlebte.