Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) sieht für das anstehende Budget 2017 "einen kleinen Polster" etwa durch die niedrigen Zinsen und die geringe Inflationsrate. Das Füllhorn öffnet er wohl trotzdem nicht, denn für große Brocken wie Flüchtlinge und Sicherheitsinvestitionen brauche man diese Mittel auch, sagte er am Samstag im Ö1-"Journal zu Gast": "Es wird eng, keine Frage."

Die Inlandskonjunktur laufe als "Nachlaufeffekt der Steuerreform sehr gut", so Schelling. Auch die Investitionen befänden sich im Aufwind. Niedrige Zinsen, weniger Zuschüsse zu den Pensionsleistungen und eine geringere Inflationsrate als ursprünglich "eingetaktet" seien positiv zu bewerten. "Da haben wir noch ein kleines Polster." Doch es gebe die großen Themen Flüchtlinge und Sicherheit, und "die Mittel, die wir einsparen, gehen da hinein".

150 Millionen für Deutschkurse

Mit einer Million Euro für Asylkosten "werden wir durchkommen", so der Finanzminister, "plus 150 Millionen, die wir aktuell für Deutschkurse bereitgestellt haben". In Zukunft rechnet er damit, dass Mittel von der Grundversorgung in Richtung Integration gehen: "Das sollte man nicht unterschätzen."

Lücke im Bildungsbudget

Mit Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) verhandle er derzeit über die Bedeckung der Budgetlücke in ihrem Ressort. "Wir haben konkrete Maßnahmen und Vorschläge bewertet", berichtet er dazu, will aber keine weiteren Details preisgeben. Das Geld aus der Abschlagszahlung für die Bankenabgabe will er nicht a priori dafür ins Spiel bringen, meint aber: "Niemand kann abschätzen, ob man diese Gelder für die Ganztagesbetreuung braucht." Wenn etwas übrig bleibt, "wird das selbstverständlich in die Bedeckung der Lücke" gesteckt.