Angesichts der großen humanitären Katastrophe in Aleppo beschließt der Ministerrat heute zwei Millionen Euro Hilfe für die umkämpfte syrische Stadt. Eine Million soll an das Internationale Komitee vom Rote Kreuz (IKRK) und eine Million an österreichische NGOs fließen, „sobald Hilfe vor Ort wieder möglich ist“, hieß es aus dem Außenministerium. Das Geld stammt aus dem Auslandskatastrophenfonds.

Im Fokus der von Österreich unterstützten Hilfsaktivitäten stünden die medizinische Versorgung sowie die Versorgung von Kindern. Das SOS Kinderdorf ist als eine der wenigen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) noch direkt in Aleppo aktiv.

„Derzeit bereitet die internationale Staatengemeinschaft Maßnahmen vor, um die Menschen auch in den am meisten umkämpften Gebieten versorgen zu können. Die Einrichtung eines humanitären Hilfskorridors erscheint für die nahe Zukunft realistisch“, sagte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP).

Der heutige Ministerrat  hat zwar eine üppige Tagesordnung mit insgesamt 41 Punkten, wirklich Brisantes ist aber nicht dabei. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) legt aktuelle Asylzahlen vor, dass das Flüchtlingsthema inklusive "Notverordnung" und Obergrenze aufs Tapet kommt, ist aber ohnehin zu erwarten. Weiters will man Geldmittel aus dem Auslands-Katastrophenfonds für die umkämpfte syrische Stadt Aleppo bereitstellen.

Ob es eine Regierungsklausur geben wird, ist weiter offen, betont man im Bundeskanzleramt. Die meisten Parlamentsparteien indes setzen traditionellerweise im Herbst Klausuren an. Der SPÖ-Klub hält seine von 7. bis 8. November in Wien ab. Der ÖVP-Klub trifft sich am 20. September zu einer eintägigen, nicht medienöffentlichen Tagung im Stift Klosterneuburg. Die FPÖ beruft in der zweiten Septemberhälfte eine Klubobleute-Konferenz ein. Die Grüne Klubklausur findet von 19. bis 20. September in Niederösterreich statt, die NEOS-Fraktion schon am 6. September in Wien - zum bewährten Thema Bildung. Der Nationalrat tritt am 21. und 22. September zusammen.

Parteigremien beraten

Die ÖVP-Spitze stellt mit Vorstand und Bundesparteileitung zudem schon am kommenden Wochenende (4./5. September) die Weichen für die Herbstarbeit. Außerdem werden bei der Volkspartei zwei Amtsübergaben fixiert: August Wöginger übernimmt die Leitung des ÖAAB - am 10. September bei dessen Bundestag. Beim Seniorenbund wiederum wird am 14. September Ingrid Korosec zur Präsidentin gekürt.

Die SPÖ-Gremien sind auch im September angesetzt, am 6. kommen Präsidium und Vorstand zusammen. Die NEOS haben am 22. Oktober Mitgliederversammlung, der Grüne Bundeskongress findet am 13. November statt.

Wahlwiederholung in der Leopoldstadt

Auch abseits der Parteien hat der Sommerausklang ein dichtes Programm zu bieten. Die Wiener Spitalsärzte versammeln sich am 7. September zu Protestzwecken und haben für den 12. des Monats einen "Warnstreik" angekündigt. Medienpolitisch steht sowohl das Thema Presseförderung, bei der Enquete am 19. September, als auch der ORF im Mittelpunkt. Am 15. September nämlich kürt der Stiftungsrat das komplette Direktorium.

Gewählt wird einmal mehr in der Leopoldstadt, wo am 18. September die Bezirksvertretungswahl wiederholt wird. Und am 2. Oktober kürt dann das österreichische Wahlvolk einen Bundespräsidenten - wieder einmal, ist man geneigt zu sagen. Das Endergebnis der Stichwahl-Wiederholung wird am Montag, dem 3. Oktober vorliegen.