Nach der Auszählung der Briefwahlstimmen könnte sich aber noch etwas tun, so Zögernitz: "Wenn die ÖVP noch ein Mandat in Wien dazugewinnt und auf acht Sitze kommt, dann würde das Mandat im Bundesrat, das die FPÖ gewinnt, von der SPÖ kommen." Diesen Fall schätzt Zögernitz aber als nicht sehr wahrscheinlich ein.

Nach derzeitigem Stand ist die ÖVP im Bundesrat mit 22 Mandaten vertreten (-1), die SPÖ kommt auf 20, die FPÖ auf 13 (+1) und die Grünen stellen vier Mandatare. Zwei Bundesräte sind fraktionslos.

Für Bundesrat Harald Himmer hat dies persönliche Konsequenzen. Von der ÖVP-Wien 1995 in die Länderkammer entsandt, muss er diese nach rund zwanzig Jahren verlassen. Die bis heute bekannteste politische Aktion Himmers ist wohl sein Wahlslogan aus dem Jahr 1990: "Bonzen quälen, Himmer wählen".

Der Wiener war seit 2010 Vizepräsident des Bundesrats. Himmer war im Brotberuf nach verschiedenen Positionen im Unternehmen 2007 bis 2012 Generaldirektor von Alcatel-Lucent Austria. Seit 2013 ist er laut Biografie auf der Parlamentshomepage Unternehmensberater bei Arthur D. Little. Himmer war dann auch in die Causa Blaulichtfunk involviert, wo er als Zeuge befragt wurde, und sagte 2012 im Untersuchungsausschuss aus, wo er Korruptionsvorwürfe zurückwies.