Der Start der Demonstration gegen den von der FPÖ organisierten Ball ist laut "NOWKR" um 17 Uhr beim Karlsplatz vorgesehen. Auch das Bündnis "Offensive gegen Rechts" hat für 17 Uhr zu einer Demonstration aufgerufen, diese soll (wie schon beim letzten Ball) beim Schottentor vor der Universität Wien beginnen. Die Polizei konnte auf Anfrage der APA vorerst noch keine Angaben zu allfälligen Demo-Routen oder Anmeldungen von Kundgebungen machen.

Das Motto der auf der Homepage des "autonomen, antifaschistischen Bündnis" NOWKR () veröffentlichten Demo-Aufrufs lautet: "Den Akademikerball unmöglich machen! Für ein Ende der Gewalt!" Unter "Gewalt" verstehen die Organisatoren dezitiert nicht jene, die bei den Demonstrationen im vergangenen Jänner von den Demonstranten ausgegangen war, sondern jene, die vom Kapitalismus ausgehe: "Die historische Genese des Kapitalismus und des Staates gehören zur blutigsten Epoche der Weltgeschichte", heißt es in dem Aufruf. "Patriarchale Gewaltverhältnisse waren für die Herausbildung kapitalistischer Herrschaft konstitutiv, diese tradieren und transformieren sich bis in die Gegenwart."

Von "Militanz" wollen die NOWKR-Organisatoren jedenfalls keinen Abstand nehmen: "Auch wenn der Kampf gegen Rechte und ihre Ideologien in erster Linie ein antikapitalistischer sein muss, ist es sinnvoll und wichtig, sie konkret in ihren Handlungsmöglichkeiten einzuschränken. Hierbei von Militanz Abstand zu nehmen, erscheint in Anbetracht der beständig herrschenden und anwesenden Gewalt absurd", heißt es auf der Homepage von "NOWKR".

Beim letzten Ball im Jänner war es bei den Demonstrationen zu teils gewalttätigen Ausschreitungen, Sachbeschädigungen und auch Verletzten sowohl aufseiten der Polizei als unter den Demonstranten gekommen. Es gab rund 20 Festnahmen. Gegen einen der Kundgebungsteilnehmer aus Deutschland wurde ein Prozess wegen Landfriedensbruch, versuchter schwerer Körperverletzung und schwerer Sachbeschädigung geführt, er wurde (nicht rechtskräftig) zu einem Jahr Haft, davon vier Monate unbedingt, verurteilt. Ein weiterer Demonstrant wurde wegen Körperverletzung zu sechs Monaten bedingt verurteilt (rechtskräftig).

Im Anschluss an die Auseinandersetzungen hatte sich eine Debatte über das Vorgehen der Polizei entzündet, dies hatte auch eine Evaluierung des Einsatzes zur Folge. Künftig soll sich die Polizei bei Demonstrationen den Strategien etwaiger Randalierer anpassen, so die Conclusio. Zudem sollen Beamte, die aus anderen Bundesländern zugezogen werden und nicht ortskundig sind, besser vorbereitet werden.