Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron eine enge Partnerschaft angeboten. Zwei Tage vor dem Antrittsbesuch Macrons in Berlin sagte Merkel am Samstag bei einer CDU-Kundgebung in Aachen, Macron habe sich im Wahlkampf leidenschaftlich für Europa eingesetzt.

"Wir werden alles tun, nicht nur um Frankreich zu helfen, sondern um gemeinsam mit Frankreich den europäischen Weg gut zu gestalten." Macron kommt am Montag zu seinem Antrittsbesuch nach Berlin. Es ist seine erste Auslandsreise nach seiner für Sonntag geplanten Vereidigung als Präsident. Merkel hatte ihn schon als Präsidentschaftskandidaten im März im deutschen Kanzleramt empfangen.

Über die Ausgestaltung der künftigen Zusammenarbeit gibt es unterschiedliche Akzente innerhalb der deutschen Regierung. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte Vorbehalte gegen Macrons Ideen zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Finanzministers und eines gemeinsamen Budgets geäußert und davor gewarnt, Macron "nicht mit Hilfsangeboten zu überschütten". Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) plädierte dafür, die Ideen Macrons ohne Vorbehalte zu diskutieren. Zudem schlug er nach einem Medienbericht einen gemeinsamen Investitionsfonds vor, aus dem junge Unternehmen, Forschung, Verkehrsinfrastruktur und digitale Netze finanziert werden sollten.