Brexit-Wortführer Nigel Farage habe durch seine Aussagen über ein EU-Austrittsreferendum in Österreich zur Niederlage des FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer beigetragen, zitiert die britische Zeitung "Telegraph" den Wiener FPÖ-Gemeinderat Anton Mahdalik.

"Das hat uns nicht geholfen, das hat uns behindert", sagte
Mahdalik dem Zeitungsbericht zufolge. Schließlich unterstütze eine "überwältigende Mehrheit" der Österreicher die EU-Mitgliedschaft. Der Zeitungsbericht sorgte für bissige Kommentare von britischen
Twitter-Nutzern. "Das passiert, wenn man sich in die Politik von anderen einmischt, Nige!", lautete ein Kommentar.

Farage setzte auf Hofer

Farage hatte am Freitag im Sender Fox News seine Erwartung geäußert, dass Hofer die Bundespräsidentenwahl gewinnen werde und ergänzt: "Hofer wird verlangen, dass Österreich ein Referendum über seine Mitgliedschaft in der Europäischen Union abhält." Österreich werde am Sonntag nach Großbritannien und die USA das nächste westliche Land sein, dessen Bürger gegen die Regierung aufbegehren, betonte Farage.

Die Aussage des Brexit-Wortführers wurde von Hofers
Wahlkampfleiter Herbert Kickl umgehend als "ohne jede Substanz" zurückgewiesen, während der Kampagnenleiter des Teams Alexander Van der Bellen, Lothar Lockl, sie als Beleg dafür nahm, dass die Bundespräsidentenwahl auch "eine Abstimmung darüber, ob Österreich zum gemeinsamen Europa steht oder nicht", sei. Am Wahltag zeigte sich auch FPÖ-Kandidat Hofer empört über die "Einmischung" von Farage.