Papst Franziskus hat nach den Luftschlägen der USA, Großbritanniens und Frankreichs auf mehrere Ziele in Syrien an alle politischen Verantwortungsträger in der Welt appelliert, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen. "Ich bin zutiefst beunruhigt angesichts der gegenwärtigen Weltlage", sagte der Pontifex am Sonntag auf dem Petersplatz.

Obwohl der internationalen Gemeinschaft Mittel zur Verfügung stünden, habe sie Mühe, sich auf gemeinsame Maßnahmen zu einigen, die den Frieden in dem Bürgerkriegsland und anderen Regionen der Welt begünstigen würden. "Ich bete für den Frieden", sagte das katholische Kirchenoberhaupt.

Die drei westlichen Länder hatten in der Nacht zum Samstag als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgaseinsatz syrische Stellungen angegriffen.

Der britische Außenminister Boris Johnson kündigte an, bei einem neuerlichen syrischen Chemiewaffeneinsatz "die Optionen" zu prüfen. Derzeit seien keine weiteren Angriffe geplant, sagt Johnson, weil "gottseidank das Assad-Regime nicht so dumm war, einen weiteren Chemiewaffenangriff zu starten".

Assad unbeirrt

Nach Angaben russischer Politiker will der syrische Machthaber Bashar al-Assad trotz des Militärschlags westlicher Länder an seinem Kurs festhalten. Syrien werde den Handlungen des Westens keine Aufmerksamkeit schenken, soll Assad dem russischen Abgeordneten Dmitri Sablin zufolge bei einem Treffen in Damaskus am Sonntag gesagt haben. Assad habe den Militärschlag als Akt der Aggression bezeichnet, sagte Sablin der Agentur Tass zufolge.

Eine russische Delegation traf sich nach eigenen Angaben mit Assad in Syrien. Der Präsident sei bei dem Gespräch gut gelaunt gewesen, hieß es. Assad habe zudem die sowjetischen Luftabwehrsysteme gelobt, mit dem westliche Marschflugkörper abgeschossen worden sein sollen.

Zuvor hatte das Verteidigungsministerium in Moskau erklärt, dass der Großteil der Geschosse mit Hilfe russischer Technik abgefangen worden sei. Die USA bestreiten dies.