Der serbische Außenminister Ivica Dacic hat eine neue Priorität. Wie er heute, Sonntag, gegenüber der Tageszeitung "Politika" erklärte, sei sein Ziel, die Zahl der Staaten, die den Kosovo anerkannt haben, unter 100 zu senken. Derzeit sind es nach Angaben des kosovarischen Außenministeriums 116.

Er habe im Außenministerium ein Team gebildet, das mit dieser Aufgabe befasst sei, präzisierte Serbiens Außenminister. Man wolle dadurch die Bemühungen des Präsidenten Aleksandar Vucic in dem EU-initiierten Normalisierungsdialog unterstützen. Prishtina wird nach Deutung Dacic nämlich nicht mehr davon ausgehen können, dass alles schon gelöst sei.

Serbiens Medien meldeten kürzlich, dass Burundi, das die Unabhängigkeit des Kosovo im Oktober 2010 anerkannt hatte, seine Anerkennung rückgängig gemacht habe. Im Oktober soll sich auch Surinam dazu entschlossen haben.

Laut Dacic haben in den letzten drei Monaten fünf Staaten ihre Anerkennung des Kosovo rückgängig gemacht. Er nannte deren Namen allerdings nicht.

Prishtina zufolge war die jüngste Anerkennung in diesem Februar von Barbados erfolgt. Auf dem Internetportal des kosovarischen Außenministeriums werden unter den Staaten, die den Kosovo anerkannt haben, weiterhin sowohl Burundi als auch Surinam genannt.

Belgrad lehnt es ab, die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz zu akzeptieren und betrachtet den Kosovo weiterhin als Bestandteil Serbiens.