
Seit Jahren warnt Alice Schwarzer, Publizistin und Feministin, vor den Folgen des politisierten Islams. Es überrascht daher zunächst, dass sich Schwarzer in ihrem neuen Buch „Meine algerische Familie“ just zu einer Reportage in die islamische Welt aufgemacht hat. Am Anfang, vor fast 30 Jahren, stand die Freundschaft zur algerischen Journalistin Djamila. Nach und nach lernte sie deren Familie kennen, hat mit ihnen gemeinsam gelebt. Schwarzer hat mit allen zusammen in Algier Silvester gefeiert, ist bei Hochzeiten dabei, die immer mehrere Tage dauern, und hat auch schon Djamilas Familie in Köln bewirtet, zu der Zeit, als sich Djamila dort im Exil befand.
Familiengeschichten
„Meine algerische Familie“ lebt von den Erzählungen über die einzelnen Familienmitglieder. Schwarzer lässt sie selbst von ihren Wünschen und Problemen sprechen und schafft damit ein lebendiges Kaleidoskop der algerischen Gesellschaft. Es ist ein ernsthaft-fröhliches Buch, das die 75-Jährige geschrieben hat, denn das nordafrikanische Land pendelt zwischen islamistischer Bedrohung und demokratischer Hoffnung, zwischen Tradition und Aufbruch, in dem es viele Verschleierte gibt, aber auch Frauen in Miniröcken und High Heels.
Alice Schwarzer, geb. am 3. 12. 1942 in Wuppertal. Die in Köln lebende Publizistin gründete 1976 die feministische Zeitschrift „Emma“. Soeben erschienen ist ihr neues Buch „Meine algerische Familie“, mit Fotos von Bettina Flitner. Kiepenheuer und Witsch, 224 S., 22,70 Euro.Zur Person
Kommentare (5)
Kommentieren11.03.2018 um 12:08 Uhr
Nachdem man mit dem
Emanzipationsthema nicht einmal mehr einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken kann, hat die gute Frau Schwarzer nun eben ein neues Thema aufgegriffen, um sich bemerkbar zu machen (was anderes will sie ja gar nicht).
Ein "zeitgemäßes" Thema sozusagen . . .
11.03.2018 um 15:56 Uhr
Sie haben
ihren Vortrag eben nicht verstanden od. waren sie gar nicht dabei.
11.03.2018 um 11:13 Uhr
Warum finden unsere Politiker
nicht so klare Worte.
10.03.2018 um 21:09 Uhr
Danke an Alice Schwarzer!
Ich hoffe das einige Kopftuchverfechter sich das angesehen haben!
11.03.2018 um 10:13 Uhr
Danke an Alice Schwarzer
Ich habe Alice Schwarzer schon am Weltfrauentag zu diesem Artikel Gratuliert!!
Und mich bei ihr bedankt, dass sie dem politischen Islam in ganz Europa so kritisch gegenübersteht!!
Und da geht es überhaupt nicht um Ausgrenzung Andersgläübiger, sondern um den Erhalt unserer Rechtsstaatlichkeit und Gleichberechtigung unserer Bürger!