Bei einem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff auf die syrische Rebellenhochburg Ost-Ghouta ist nach Angaben von Aktivisten ein Kind ums Leben gekommen. 13 weitere Menschen hätten nach dem Angriff am Sonntag über Atemprobleme geklagt, eine Frau schwebe in Lebensgefahr, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Ein Arzt, der die Opfer behandelt hatte, vermutet einen Chemiewaffeneinsatz, vermutlich handle es sich um Chlorgas. Ein drei Jahre altes Kind sei erstickt. Haut und Kleider der meisten Patienten rochen nach seinen Angaben nach Chlor, die Opfer hätten Atemnot sowie Haut- und Augenreizungen.

In den vergangenen Wochen gab es mehrfach Vorwürfe, dass in der belagerten Rebellenhochburg Ost-Ghouta Chlorgas eingesetzt worden sei. Versuche, die Regierung von Machthaber Bashar al-Assad für den Einsatz von Chemiewaffen im UNO-Sicherheitsrat zu verurteilen, scheiterten bisher immer am Veto Russlands, das sich mit Assad verbündet und militärisch in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen hat.

Die Außenminister der EU-Staaten werden am Montag in Brüssel über die Lage in Syrien beraten. Für die EU geht es vor allem darum zu prüfen, wie mehr für die leidende Zivilbevölkerung getan werden könnte. Zudem steht die Frage im Raum, ob die EU stärker auf die Türkei einwirken könnte, um eine Ausweitung des Konflikts in der nordsyrischen Region Afrin zu verhindern. Die Türkei hatte dort am 20. Jänner eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ansieht.

Weitere Themen des Außenministertreffens sind die Entwicklungen in Ländern wie Moldau, Venezuela und Myanmar. Zudem werden Vertreter aus Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien, Marokko und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu einem Arbeitsmittagessen zum Nahost-Konflikt erwartet.