Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lehnt Ausnahmeregelungen für den britischen Finanzsektor nach dem Austritt des Königreichs aus der Europäischen Union strikt ab. Es könne keinen gesonderten Zugang zur EU geben, sagte Macron auf einer Pressekonferenz mit der britischen Premierministerin Theresa May am Donnerstag in Sandhurst.

"Wenn Sie Zugang zum Binnenmarkt wollen, einschließlich der Finanzdienstleistungen, tun Sie sich keinen Zwang an. Aber das bedeutet, dass Sie auch zum Haushalt beitragen und die europäische Rechtsprechung anerkennen müssen." May entgegnete, sie akzeptiere, dass ihr Land nach dem Brexit "kein vollständiges Mitglied" des EU-Binnenmarkts mehr sein werde. Aber es sei in beiderseitigem Interesse, "weiterhin gute Wirtschaftsbeziehungen zu haben".

Die Briten haben ausgeschlossen, sich auf ein Brexit-Abkommen einzulassen, bei dem sie weiter ins EU-Budget einzahlen und die vier Grundfreiheiten der Staatengemeinschaft für Arbeitnehmer, Kapital, Güter und Dienstleistungen respektieren. Stattdessen wirbt May für ein Freihandelsabkommen, das nur die Bereiche Güter und Dienstleistungen umfasst.

May bot ihrem Gast an, mit umgerechnet etwa 50 Millionen Euro die Sicherheit an den Grenzen zu stärken. Sie hofft, sich über den Bereich Verteidigung Spielraum für Zugeständnisse bei den Brexit-Verhandlungen verschaffen zu können. Doch Macron machte klar, dass er sich auf so etwas nicht einlassen will. "Ich bin weder hier um zu bestrafen, noch um zu belohnen", sagte er.