Die Außenminister der USA und Russlands, Rex Tillerson und Sergej Lawrow, haben nach Angaben der "Presse" (Donnerstagsausgabe) ihre Teilnahme am OSZE-Gipfeltreffen in Wien am 7. und 8. Dezember zugesagt. Als Vorsitzender der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) empfängt Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) auch Amtskollegen aus den 57 Mitgliedstaaten.

Wien wird damit für 48 Stunden zum Nabel der Weltpolitik. Wie die "Presse" erfuhr, haben sowohl Rex Tillerson als auch Sergej Lawrow die Einladung von Kurz angenommen. Der US-Außenminister soll bereits am Abend des 6. Dezember in Wien landen und zwei Tage bleiben. Zuvor wird ihn seine Europareise nach Stockholm und Brüssel führen.

Die exakten Reisedaten des russischen Außenministers sind noch nicht bekannt. Doch seine Teilnahme am OSZE-Ministerrat hat Lawrow schon vor einiger Zeit zugesagt. Ob der Chef des deutschen Auswärtigen Amts, Sigmar Gabriel, kommt, ist unsicher.

45 Außenminister und 1500 Deligierte

Angemeldet haben sich bisher unter anderen EU-Außenrepräsentantin Federica Mogherini sowie Angelino Alfano und Pawlo Klimkin, die Außenminister Italiens und der Ukraine. Boris Johnson und Jean-Yves Le Drian haben sich noch nicht angesagt.

Insgesamt rechnen die Veranstalter mit bis zu 45 Außenministern und 1500 Delegierten. Der OSZE-Ministerrat selbst ist starr reglementiert. Die Vertreter der Mitgliedstaaten werden vorbereitete Erklärungen vom Blatt lesen. Weltpolitisch relevante Dynamik könnte jedoch in bilateralen Gesprächen entstehen, vor allem im Spitzentreffen zwischen Tillerson und Lawrow, die sicher auch über Syrien und Nordkorea reden werden.

Im Rahmen der OSZE wird die Ukraine-Krise im Mittelpunkt stehen. Seit Russlands Präsident Wladimir Putin die langjährige Anregung der Kiewer Führung aufgenommen und die Stationierung von UN-Friedenstruppen im Donbass vorgeschlagen hat, ist Bewegung in die Diplomatie gekommen. Die Sondergesandten der USA und Russlands, Kurt Volker und Wladislaw Surkow, saßen bereits drei Mal zusammen.