Diese Zahl beziehe sich allein auf die Schäden für Wirtschaft und Infrastruktur, sagte Ministerpräsident Haider al-Abadi am Samstag in der südirakischen Stadt Kerbala, wo Millionen schiitische Pilger das Arbain-Fest begingen.

Die IS-Miliz hatte im Juni 2014 ein "Kalifat" in großen Teilen des Irak und Syriens ausgerufen, nachdem sie in einer Blitzoffensive die irakische Armee und die kurdischen Truppen bis vor Erbil und Bagdad zurückgedrängt hatte. Seit 2015 sind die Jihadisten aber auf dem Rückzug; zuletzt wurden sie aus einer Stadt nach der anderen vertrieben.

Nach Tikrit, Ramadi und Falluja verlor die Extremistengruppe im Juli auch die nordirakische Großstadt Mosul. In kurzer Folge fielen danach die irakischen Städte Tal Afar und Hawija an die Regierungstruppen. Im Oktober nahm ein kurdisch-arabisches Bündnis nach viermonatiger Belagerung auch die syrische IS-Hochburg Raqqa ein.

Die Kämpfe verlagerten sich daraufhin in die syrisch-irakische Grenzregion, wo die IS-Miliz ihre letzten Gebiete hatte. Auf der irakischen Seite startete die Armee am Samstag nach eigenen Angaben eine Offensive gegen den letzten Rückzugsort der Jihadisten im Land. Demnach wollen die irakischen Truppen mit Unterstützung von Stammeskämpfern die in der Wüste nahe der Grenze gelegene Ortschaft Rummana und den Bezirk Rawa vom IS befreien.

Nach Behördenangaben nahmen etwa 15 Millionen schiitische Pilger am diesjährigen Arbain-Fest in Kerbala teil. Viele feierten heuer auch den Sieg über den IS. Vergangenes Jahr hatte die IS-Miliz bei einem Autobombenanschlag auf Busse iranischer Pilger an einer Tankstelle mindestens 70 Menschen getötet.