Alle Umfragen sagen einen starken Vorsprung der populistischen Protestpartei ANO ("Ja") des Milliardärs Andrej Babis voraus. Gegen den Medienunternehmer, der salopp auch "Tschechiens Trump" genannt wird,  ermittelt die Polizei wegen mutmaßlichen EU-Subventionsbetrugs. Im Wahlkampf profilierte sich der 63-Jährige als Kritiker der deutschen Flüchtlingspolitik und EU-Skeptiker.

Mehr als acht Millionen Wählerinnen und Wähler sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale sind am Freitag von 14.00 Uhr bis 22.00 Uhr und am Samstag noch einmal von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr geöffnet. Um den Einzug ins Abgeordnetenhaus, der wichtigeren der beiden Kammern, bewirbt sich die Rekordzahl von 31 Parteien.

Es gibt keine Hochrechnungen oder Prognosen. Mit ersten aussagekräftigen Auszählungsergebnissen wird bis zum späten Samstagnachmittag gerechnet. Seit 2014 regiert eine Mitte-Links-Koalition aus Sozialdemokraten (CSSD), ANO-Partei und Christdemokraten (KDU-CSL) in Tschechien. Der derzeitige Ministerpräsident und CSSD-Politiker Bohuslav Sobotka (45) tritt aus persönlichen Gründen nicht wieder an.